Nele Neuhaus, „Die Lebenden und die Toten“. Nur ein Krimi von vielen? Nun, die Dame, die ihn verschlungen hat, tobt sich gerne aus in diesem Genre. Sie selbst ist außergewöhnlich lebendig für ihr jugendliches Alter. 91 und kein bisschen fad, die geistigen Nebel scheinen sie zu übersehen. Elisabeth Charlotte Gruber. „Ja, es gibt mich noch.“ Leiser Zusatz: „Aber halt nur mehr zu Hause.“ Die physische Befindlichkeit erlaubt der ehemaligen JuThe-Schauspielerin keine Ausflüge mehr. Kommen die Bücher eben zu ihr. Und mit ihnen an diesem Dienstag eine Eskorte. Ines Eder, Chefin der Stadtbibliothek Judenburg, Christina Pirker und Christian Semmler von der Lebenshilfe. Wir proben ein Pilotprojekt, es startet am 2. Jänner seine abenteuerliche Reise durch alle möglichen wie unmöglichen Schätze des geistigen Universums. „BUCH mich!“ reifte lange in Eders Kopf, ehe der kostengünstige Durchbruch gelang, gelebte Inklusion durch die Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe inklusive: In ihrer Mobilität aus welchem Grund auch immer eingeschränkte Menschen bestellen von zu Hause aus Medien der Bibliothek, jeweils Dienstag wird geliefert und abgholt. „Frau Gruber, wir sehen uns im Jänner“, wird Zusteller Christian Semmler zum Abschied sagen.