Die Herbergsuche am 8. Dezember war früher in unserer Region ein gut gepflegter Brauch. Mit einer Marienstatue gingen Menschen durch ihren Ort und baten mit adventlichen Lieder, Geschichten, Gedichten und Gebeten um Schutz und Hilfe für Familie, Haus und Hof. „Dieser Brauch ist heute noch stark im Lungau, in Kärnten, Salzburg und Tirol verbreitet, bei uns ist er eher selten zu finden“, weiß Walter Rysavy, Obmann des Murdorfer Brauchtumsvereins in Judenburg.
Die Gruppe hat vor fünf Jahren wieder mit diesem Brauch begonnen. Auch heuer wird es eine Herbergsuche im Ortsteil Murdorf geben. „Bei der Neumann-Rieser-Kapelle treffen wir uns am 7. Dezember um 17 Uhr. Danach gibt es eine Stunde Programm“, so Ryrsavy, dem das Brauchtum ein großes Anliegen ist. Über die Herbergsuche weiß er Einiges zu berichten. „Früher war das Herbergsuchen mit einer hölzernen Marienstatue bei christlichen Familien ein Adventbrauch, der bei uns weit über 100 Jahre gepflegt und ausgeübt wurde. Man trug die Maria von Familie zu Familie, wo sie ein oder mehrere Tage verblieb“, so Rysavy.
Einen Ausklang gibt es im Anschluss übrigens im Hof des ehemaligen Gasthauses Köck in Murdorf. Mehrere Musikgruppen werden musizieren, für Speis und Trank ist gesorgt.
Sonja Haider-Krätschmer