Der Liftbetrieb auf der Frauenalpe ist Geschichte, der letzte Saisonschluss war zugleich das endgültige Ende für das kleine Skigebiet. Die Gemeinde Murau will das Gebiet aber nicht in den endgültigen Winterschlaf schicken, sondern mit einer neuen Zielgruppe beleben: Skitourengeher sollen für neuen Schwung auf der Frauenalpe sorgen.
Die Gemeinde wird die Flächen von der Schwarzenberg’schen Familienstiftung pachten und sie den Sportlern zur Verfügung stellen. „Wir wollen das versuchen“, bestätigt Bürgermeister Thomas Kalcher (ÖVP), „den Pachtvertrag habe ich schon da liegen, der Stadtrat muss noch beschließen, aber das ist nur mehr Formsache“.
Die Skitourengeher erwartet eine erschlossene Aufstiegsspur und vor allem eine präparierte Abfahrtspiste. „Speziell bei schwierigen Schneeverhältnissen ist das wichtig, denn sonst kann das Abfahren schon sehr mühsam sein“, weiß Kalcher. Dadurch hätten auch weniger geübte Skifahrer ein gutes Angebot.
Die Gemeinde Murau lässt sich die Winterfreuden einiges kosten: „Der größte Brocken ist die Zufahrtsstraße, die einer Weggenossenschaft gehört. Als Zahler sind die Gemeinden Murau und St. Georgen übrig geblieben. Im Jahr kostet uns das 32.000 Euro, die wir uns teilen.“
Über die Pachthöhe wird nobel geschwiegen, „aber das ist gut verkraftbar und kostet nicht annähernd so viel wie die Straße, sondern nur einen Bruchteil“. Das nötige Pistengerät ist ebenfalls vorhanden, zu Buche schlägt nur der Treibstoff, die Präparierung bis zum Gipfel übernimmt der Wirt der Murauer Hütte. Dort ist auch der Ausgangs- und Endpunkt der Tour (70 Parkplätze stehen zur Verfügung), „wenn es die Schneelage zulässt, wird aber die Piste bis ins Tal geführt“, kündigt Kalcher an.
Er sieht die heurige Saison als Probebetrieb, „wir schauen, wie es anläuft und angenommen wird“. Das Angebot bleibt heuer kostenlos, wird es weitegeführt, kann sich Kalcher einen moderaten Beitrag für die Infrastruktur vorstellen.
Ungewiss ist die Zukunft des ehemaligen Jugendsportzentrums, das sich derzeit im Besitz der Gemeinde befindet. Angestrebt wird laut Kalcher ein Verkauf. „Die Gemeinde kann es nicht betreiben und der Leerstand kostet“. Vom Käufer werde ein Nutzungskonzept verlangt, denn das Haus dürfe kein Spekulationsobjekt werden.
Ute Groß