Seit sechs Jahren arbeitet Marco Leypold im Betrieb seines Vaters, am 1. Dezember wird der 27-Jährige den bekannten Egidiwirt in Murau übernehmen. Hugo Leypold kaufte einst den Gasthof, der stark sanierungsbedürftig gewesen ist. „Ich habe ihn damals komplett umgebaut“, erzählt der Egidiwirt, der seinen Sohn künftig unterstützen will, wenn es notwendig ist – sich grundsätzlich aber auf ruhigere Zeiten freut.
Auch wenn ihm anfangs der Gedanke schwergefallen sei, nach rund 25 Jahren seinen Egidiwirt loszulassen: „Jetzt bin ich aber froh, dass es soweit gekommen ist“, so Hugo Leypold, der sich seit wenigen Monaten auch einer ganz anderen Branche widmet. In Villach eröffnete er einen Selbstbedienungs-Waschsalon. „Meine Verbundenheit zu Villach ist groß, dort habe ich meine Gastronomieausbildung gemacht. Die Stadt ist einfach wunderbar“, schwärmt Leypold senior.
Der 58-Jährige befasst sich beruflich also mit seinem Waschsalon, während Sohn Marco den gastronomischen Weg seines Vaters fortführen wird: „Ich werde ebenfalls regional einkaufen und Produkte aus der Region verwenden.“
Ein wenig will er modernisieren, die Küche soll komplett erneuert werden: „Wir werden eine der modernsten Küchen in der Obersteiermark bekommen“, freut sich Marco Leypold auf neue Geräte. Auf die Übernahme wird er oft angesprochen: „Die Gäste finden es super, dass der Egidiwirt auch in Zukunft bestehen wird.“
Nicht selbstverständlich angesichts des Wirtshaussterbens, auch in der Region finden sich immer mehr leer stehende Gasthäuser. „Das Leben als Wirt wird einem immer schwerer gemacht. Viele Junge tun sich das gar nicht mehr an“, spricht Leypold junior Auflagen, Kontrollen und dergleichen an.
Er selbst absolvierte die Tourismusschule Bad Gleichenberg und danach einige Praktika in Betrieben in ganz Österreich. Im Service unterstützt wird der neue Egidiwirt von seiner Partnerin Viktoria Varga.