Wir sind gelaufen und gelaufen und gelaufen“, fasst Landtagsabgeordnete Gabriele Kolar den Einsatz der Murtaler Sozialdemokraten in den vergangenen Wochen zusammen. Die Stimmung sei gut gewesen. „Das Ausländerthema war zwar allgegenwärtig, aber es ist uns gelungen, mit unseren politischen Anliegen zu den Menschen durchzudringen.“
Was den Bezirk Murtal betrifft, wurden die Sozialdemokraten in ihrem guten Gefühl auch nicht enttäuscht, denn sie behielten die Nase vorne und gewannen sogar knapp einen Prozentpunkt dazu. Laut Kolar gibt es für ihre Partei nur eine Option: „Den Gang in die Opposition, es kann nichts anderes sein. Das war es auch, was Christian Kern vor der Wahl angekündigt hat.“
Wolfgang Moitzi, SPÖ-Spitzenkandidat von Obersteiermark-West, meinte bereits unmittelbar nach der ersten Hochrechnung: „Das heißt Schwarz-Blau und für uns Opposition. Noch sind die Mandatsbesetzungen nicht fix, aber es dürfte wohl so sein, dass Moitzi auch diesmal den Einzug in den Nationalrat nicht schafft.
Den ersten Anlauf startete er bekanntlich bei der Wahl 2013 und verfehlte das Ziel knapp. Das Ergebnis im Bezirk und in seiner Heimatgemeinde Spielberg (ein plus von knapp vier Prozentpunkten) „freut mich zwar sehr, aber insgesamt überwiegt doch die Enttäuschung“.
Von Enttäuschung ist bei den Freiheitlichen keine Spur, sie erreichten mit über 31 Prozent Platz zwei im Bezirk. Für ein Phänomen hat Spitzenkandidat und Nationalrat Wolfgang Zanger aber selbst keine Erklärung. Nämlich dafür, warum sich die FPÖ in den roten Hochburgen Fohnsdorf und Zeltweg an die Spitze setzen konnte.
„Ehrlich gesagt – ich weiß es auch nicht“, bekennt Zanger freimütig und sinniert weiter: „Aber es reichen in einer Gemeinde oft ein, zwei Personen, die gut auf Leute zugehen können, und dann läuft’s.“
Häufig wird in Abgeordnete die Erwartung gesetzt, diese könnten kofferweise Geld von Wien in die Region bringen. „Das ist nicht so“, erklärt Zanger, „denn das Geld kommt vom Bund zu den Ländern und wird von dort in Regionen und Gemeinden verteilt. „Da haben Landtagsabgeordnete oft den leichteren Zugang“. Aber Nationalräte könnten versuchen zu lenken.