Der Zusammenhalt, die Herzlichkeit und die positive Energie der Menschen. Dinge, die Cornelia Gruber besonders in Erinnerung geblieben sind. Im Vorjahr besuchte die 23-Jährige den westafrikanischen Staat Ghana – über die Dreikönigsaktion (DKA) werden derartige Bildungsreisen jedes Jahr organisiert.
Alle paar Jahre werden umgekehrt auch Menschen aus den Ländern eingeladen, die selbst in DKA-Projekten haupt- oder ehrenamtlich tätig sind. Seit 20. August sind sieben Gäste aus Ghana im Rahmen des sogenannten „SüdnachNord Lerneinsatzes“ in Österreich – und sie machen am 9. und 10. September auch im Murtal Station.
Am kommenden Wochenende werden sie unter anderem das Marktfest in Weißkirchen besuchen – in Fohnsdorf können sich Interessierte mit den Ghanaern austauschen. Die Gäste gehen dabei auch auf diverse Projekte ein, die sich unter anderem um die Verhinderung der Verehelichung von Kindern und der Stärkung von Frauen drehen (Details siehe Information unten).
Untergebracht ist die Truppe bei Gastfamilien in Weißkirchen. Cornelia Gruber stammt selbst aus Eppenstein und lebt mittlerweile in Graz. Die Studentin ist bei der Katholischen Frauenbewegung beschäftigt und arbeitet ehrenamtlich an dem Projekt. „Ziel ist, dass ein globales Bild entsteht, ein besseres globales Verständnis entwickelt wird“, so Gruber.
Die Gruppe erhält Einblick auf Tradition und Glaube, lernt aber auch Armut und soziale Aspekte in Österreich kennen. Oder wie Bier oder Schokolade erzeugt werden und wie Landwirtschaft in unserer Heimat funktioniert.
„Vorurteile gehen nicht nur in eine Richtung“, so Gruber. Bei ihrem Aufenthalt in Ghana im Vorjahr stellte sie etwa fest, dass die Bewohner davon ausgegangen sind, dass „Weiße automatisch viel Geld und viel Macht haben“.
Gruber: „Das rührt noch aus der Kolonialzeit her, als den Menschen das eingetrichtert wurde“. Im Zuge des Lerneinsatzes sollen Vorurteile – natürlich in beide Richtungen – abgebaut werden, Austausch und Vernetzung gefördert und gegenseitiges Verständnis aufgebaut werden.