Es sind zwar Ferien, dennoch wurden im August Noten verteilt – und das Zeugnis fällt durchaus positiv aus: Die Betreiber der „Nightline Murtal“ wollten unter anderem wissen, wie zufrieden ihre Gäste allgemein mit dem Angebot sind. Dafür gab es von den mehr als 300 Teilnehmern an der Befragung eine 1,32; Preis-Leistungsverhältnis und Fahrplan wurden ähnlich gut bewertet. Eine Topnote von 1,12 erhielten die Buschauffeure: „Ohne sie würde dieses Projekt auch nicht funktionieren“, sagt Wolfgang Moitzi, Obmann des Vereins „Nightline fürs Murtal“.
Schließlich ist es ja meist nicht so, dass die vorrangig jungen Gäste mucksmäuschenstill auf ihren Plätzen verharren: „Wären die Chauffeure Spaßverderber, würden die Jugendlichen nicht einsteigen“, freuen sich Moitzi und der gesamte ehrenamtliche Vorstand über stetig steigende Besucherzahlen.
Vor knapp zwei Jahren wurde das Projekt Nachtbus ins Leben gerufen, als Partner konnte der Postbus gewonnen werden. Finanzielle Unterstützung gibt es vom Jugendressort des Landes und von Gemeinden, die angebunden sind. Immer mehr Kommunen zeigen Interesse, seit Juni geht es bis nach Möderbrugg. Und zählte man im Jahr 2016 noch um die 6000 Passagiere, hat man heuer schon mehr als 7500 Fahrgäste sicher durch die Nacht gebracht.
Das Besondere an der Nightline Murtal ist, dass der Fahrplan flexibel gestaltet wird. An Samstagen ist der Bus zwar immer unterwegs, der Fahrplan wird aber grundsätzlich nach größeren Veranstaltungen ausgerichtet und ist auf der Facebookseite „Nightline Murtal“ abrufbar. So geht es derzeit etwa zu den Maturabällen, sogar der Maxlaunmarkt in Niederwölz ist Ziel des Nachtbusses. Bei Bedarf rückt man auch mit zwei oder noch mehr Bussen aus.
75 Prozent der Jugendlichen gaben bei der Befragung übrigens an, dass sie die Nightline vor allem bei größeren Veranstaltungen nutzen. „Mittlerweile kommen die Organisatoren auch schon zu uns und fragen, ob wir ihre Veranstaltung nicht anfahren können“, so Moitzi.
Die Flexibilität ist für Moitzi auch der Grund, warum die Nightline gut angenommen wird: „Wir waren 2016 schon zufrieden. Aber dass in diesem Jahr insgesamt wohl deutlich mehr als 10.000 Gäste einsteigen werden, damit haben wir ehrlich gesagt nicht gerechnet.“