Ich habe Theologie, Kunstgeschichte – und „Tanzerei“ studiert ... So könnte man ihm das abgewandelte Faust-Zitat in den Mund legen. Willi Gabalier, Profitänzer mit Faible für historische Bauernhäuser. Und für einen wöchentlichen Schwips. Was er nicht mag: Lärm. Sein Geburtsjahr „verraten“ will er auch nicht. „Die Tänzer wollen immer jung sein ...“ Fernseher hat er keinen zu Hause, erlebt lieber hautnah. Trotzdem super, „dass es das Medium gibt“, so können auch Leute das Tanzen genießen, die Tango und Polka für Verwandte des Knollenblätterpilzes halten. Reden ihn Fans auf der Straße an, freut sich der Gabalier.
An diesem heißen Vormittag tänzelt einer nach dem anderen in das Café, bittet um ein gemeinsames Foto. Vor allem die Damenwelt. „Das mache ich gern, hatte noch nie ein negatives Erlebnis.“ Beruflich ist Gabalier viel unterwegs, die Widrigkeiten des Lebens lehrten ihn, alles intensiver zu genießen, dankbar zu sein. „Man weiß nie, was das Leben mit einem vorhat.“
Bettina Oberrainer