"Wir sind hochwassererprobt“, fasst es der Oberwölzer Bürgermeister Hannes Schmidhofer am 7. August zusammen. Zuletzt wurde 2011 das Wölzertal überflutet, vergleichen kann man die damalige Unwetterkatastrophe mit der aktuellen nicht.
Vor sechs Jahren traf es viel mehr Familien in ihren Häusern: „Dort, wo seither in Hochwasserschutz investiert wurde, haben wir keine Schäden“, betont Schmidhofer. Die Stimmung sei deswegen in der Stadtgemeinde auch besser als manche annehmen – außerdem: „Jeder kennt jeden, jeder hilft jedem.“ Nicht kennen die Bewohner die zahlreichen Schaulustigen, laut Feuerwehrsprecher Walter Horn sind sie aktuell „das größte Problem“.
Sie würden bei den Arbeiten stören und sich selbst Gefahren aussetzen. Die drohende Gefahr eines neuen Unwetters bereitet ebenfalls Kopfzerbrechen. Verklausungen werden deswegen in Eiltempo gelöst. „Die Geschiebesperre war voll“, erzählt der Schöderer Bürgermeister Rudolf Mürzl über den erst im Juni eröffneten Hochwasserschutz in seiner Gemeinde. „Ohne diese Sperre wäre alles überschwemmt, die Häuser im Ortsteil Baierdorf weg“, ist Schöders Feuerwehrkommandant Ernst Klauber überzeugt.
Über den Zustand des Sölkpasses, der lange Zeit nicht mehr befahrbar sein wird, meint Klauber: „Mir ist die Gänsehaut aufgestiegen. Es ist alles weg!“ Feuerwehrleute aus den betroffenen Gebieten waren in den vergangenen Tagen im Dauereinsatz. „Acht bis zehn Stunden haben wir in den letzten drei Nächten geschlafen“, erzählen die Oberwölzer Floriani Stefan Pletz und Patrick Hlebaina.
Wie lange die Arbeiten noch andauern werden, lässt sich schwer abschätzen.