Die Vorbereitungen für das Herzstück des aktuellen Ausbaus der S 36 gehen ins Finale. Ende Mai starten die Arbeiten für die Unterflurtrasse durch Unzmarkt-Frauenburg, die wie schon im benachbarten St. Georgen ob Judenburg in der Deckelbauweise errichtet wird. Das funktioniert vereinfacht erklärt so: Am Beginn bringt man Bohrpfähle ein, darüber wird ein Deckel betoniert und erst dann startet man mit dem Aushub. Diese Vorgehensweise soll Anrainer und Gebäude schonen, da sie als geräusch- und erschütterungsarm gilt.
„Wenn man die Größe der Baustelle betrachtet, gibt es relativ wenig Beschwerden“, so Christian Eckhardt und Bernd Steinwidder, die vonseiten der Asfinag das Projekt leiten. Vieles fange aber auch die Gemeinde ab, mit der es laut den beiden Herren eine gute Zusammenarbeit gibt: „Es wird darauf geachtet, dass die Bevölkerung immer am Laufenden gehalten wird. Wichtig ist, dass man sich der Sorgen der Bürger annimmt.“ Und eines betonen Eckhardt und Steinwidder ebenfalls: „Mit St. Georgen lässt sich diese Baustelle nicht vergleichen.“
Denn es ist ein Riesenprojekt, das sogenannte „Baulos 5“, das in Unzmarkt bis Oktober 2020 umgesetzt wird. Das lässt sich schon als Durchfahrender erkennen, doch auch abseits dessen, was aus dem Auto zu sehen ist, wird vielerorts gearbeitet. „Am technisch Interessantesten ist sicher der Bau der Unterflurtrasse“, so Eckhardt über die Herausforderungen.
„Am Kritischsten die Abstimmung mit den ÖBB“, ergänzt Steinwidder. Die Bauherren haben es auf der Baustelle aber nicht nur mit querenden Zügen zu tun, sondern auch mit einem Fluss, der Mur um genau zu sein. Im engen Tal ist zu wenig Platz für das gesamte Vorhaben, entsprechend muss das fließende Gewässer verlegt werden – und das um nicht unbeachtliche 50 Meter Richtung Westen, auf einer Länge von 500 Metern. Die Bepflanzung der Uferflächen erfolgt mit rund 3150 Bäumen.