Auf die geplante Innenstadt-Veränderung in Knittelfeld (wir berichteten) reagiert nun die Stadtgemeinde Judenburg. „Wir planen da aber nicht ewig herum, das haben wir am Wochenende ratzfatz erledigt“, präsentierte Ende Februar Bürgermeister Hannes Dolleschall die Pläne.

Darin involviert ist der Kreisverkehr am Hauptplatz, über den ja viel diskutiert wurde und wird. Bis dato ziert die Mitte nur ein gelber Kreis: „Überlegungen, daraus einen Smiley zu machen, haben wir verworfen. Am Wochenende kam uns eine viel bessere Idee“, so Dolleschall. Und die wäre? „Den Kreisverkehr zu verlegen“, so Dolleschall stolz. Bisher habe man nicht recht gewusst, wie man das „Innenleben“ des Verkehrspunktes gestalten soll. „Über einen Smiley hätten alle nur gelacht. Deswegen machen wir jetzt das einzig Logische. Wir setzen den Stadtturm ins Zentrum des Kreisverkehrs.“

Nachdem sich das 75 Meter hohe Bauwerk aber nur schwer versetzen ließe – „es gab Überlegungen in die Richtung“ – will man nun einfach den nahe gelegenen Kreisverkehr verschieben. Dazu muss es natürlich einige weitere bauliche Veränderungen geben. Die Wickenburgstraße wird künftig direkt zum Stadtturm alias Sternenturm führen, die Parkplätze neben der Kirche werden gestrichen. Die Burggasse wird zur Sackgasse.

Was an die Stelle des jetzigen Kreisverkehrs kommt? „Eine autofreie Begegnungszone! Nachdem eine ähnliche Zone auf der anderen Seite des Hauptplatzes ja so überhaupt nicht funktioniert, klappt es an dieser Stelle vielleicht besser.“

In den Sternen steht wiederum die Antwort auf die Frage, wie die Besucher des Sternenturms künftig ins Planetarium gelangen? Einige Varianten stehen aber schon im Raum. „Eventuell machen wir wie bei McDonald’s eine Art ,Drive In‘“, so der Bürgermeister. „Mit einem zweispurigen Kreisverkehr wäre das möglich.“ Der Eingang der Stadtpfarrkirche muss natürlich ebenfalls verlegt werden.

Auch über die Finanzierung des Vorhabens hat man sich schon einige Gedanken gemacht. „Der Turm besteht aus vielen Steinen. Diese werden wir verkaufen und den Namen der neuen Besitzer in jeden einzelnen Stein gravieren“, so Dolleschall. Der Kaufpreis wird sich nach der Größe der einzelnen Steine richten. „Wir haben bereits mit der Universität Graz Kontakt aufgenommen. Geschichtsstudenten werden in den Sommerferien die Steine zählen, damit wir in etwa wissen, wie viel da zusammenkommt.“