„Das Einzugsgebiet wird größer, weil immer mehr Praxen übernommen werden müssen, die aufhören. Die Tierärzte fahren in einem Radius von 80 Kilometern.“ Diese Sprachnachricht von einem Bauern aus Baden-Württemberg in Deutschland wird derzeit in Österreich häufig geteilt – bietet sich doch auch hierzulande ein ähnliches Bild: Die Zahl der Tierärzte ist hoch wie nie, doch trotzdem ist es schwer, Nachfolger im Nutztierbereich zu finden (wir berichteten). Viele Tierärzte arbeiten im hohen Alter noch, die im Auto zurückgelegten Strecken sind lang und reichen über Bundeslandgrenzen hinaus. „Wenn ich den Tierarzt frühmorgens wegen eines Notfalls anrufe, kann es schon vorkommen, dass er direkt aufsteht und nach dem Einsatz bei uns frühstückt“, erzählt Landwirt Andreas Racz aus St. Georgen bei Neumarkt. Sein Tierarzt heißt Manfred Wutte und kommt aus Metnitz im Bezirk St. Veit, die Anreise dauert eine halbe Stunde.