Am Freitag fiel ihre Show buchstäblich ins Wasser, am heutigen Samstag wird es um ungefähr 12.40 Uhr spannend: Mit Marco Fürst und Marco Waltenspiel zeigen heute zwei der besten Wingsuit-Piloten der Welt ihr Können auf der Airpower. Erst vor Kurzem schrieben die „Skydiver“ der „Flying Bulls“ Geschichte: Als erste Menschen überhaupt haben sie die Tower Bridge in London durchflogen. Ein Stunt, der jahrelange Vorbereitung verlangt hat. „Das war schon etwas ganz Besonderes, wir sind immer auf der Suche nach spannenden Sachen“, erzählen die beiden Extremsportler im Interview. Aus einer Höhe von nur 914 Metern - sehr tief für einen Wingsuit-Sprung - sprangen die beiden aus einem Hubschrauber, mit mehr als 245 km/h ging es durch das nur 58 Meter hohe „Fenster“ unter der Brücke.

Optisch vielleicht weniger spektakulär, aber technisch ebenso anspruchsvoll ist die Show der Skydiver auf der Airpower: „Es ist eine Mischung aus Highspeed-Fallschirmspringen und Wingsuit-Sprüngen“, erklärt Fürst. Aus 1800 Meter starten die beiden, in weniger als 15 Sekunden müssen sie ihre Formation erreicht haben und sich an den Händen halten. „Da ist sehr viel Übung dahinter. Die Herausforderung ist, bei diesem Speed alles reibungslos zusammen zu führen.“ Und das alles tiefer und schneller als sonst üblich, „damit das Publikum mehr sieht“. Alltag ist so ein Sprung vor 150.000 Menschen definitiv nicht, erklärt Waltenspiel: „Da hat man Gänsehaut, es ist sehr speziell, seinen Sport vor so vielen Menschen zeigen zu dürfen.“

11.000 Sprünge als Grundlage

Die beiden Marcos haben je rund 11.000 Sprünge in ihrer Karriere absolviert, „wir sind ständig im Training“. Wer es ihnen nachmachen will, muss Geduld mitbringen: „Man beginnt mit einem Tandem-Fallschirmsprung, dann folgen vielleicht 200, 300 Sprünge allein. Dann beginnt man mit dem Wingsuit, und nochmal 1000e Sprünge später kann man die Tower Bridge versuchen“, lachen die beiden Sportler. Ein Risiko bleibt bei diesem Sport immer, dennoch: „Wir arbeiten sehr professionell und sicher. Es gibt keine Winterpause, wir sind sowohl privat als auch im Team ständig im Training.“ Marco Fürst absolvierte mit 17 Jahren seinen ersten Sprung, Marco Waltenspiel mit elf. „Wir können besser Fliegen als Laufen.“

Auf ihren Airpower-Sprung freuen sich die Sportler bereits sehr, auch sonst sind sie Fans der Flugshow: „Hier sind Flugzeuge aus der ganzen Welt, so etwas sieht man selten. Außerdem ist die ganze Flying Bulls-Staffel hier - das ist sehr sexy. Wir sind echt stolz auf das, was wir hier zeigen dürfen.“