Es ist Punkt 15 Uhr an diesem Donnerstag, ein Eurofighter steigt einsam in die Lüfte. Zwei Minuten später setzt sich neben der Startbahn ein uralter, oranger Fiat 500 in Bewegung, er zieht einen Anhänger samt kleinem Segelboot. Das Gespann rollt auf die Startbahn, wo sich das Segelboot später in die Lüfte erheben wird.
Was surreal klingt, ist Teil der Inszenierung „Die Argonauten“, die bei der Airpower am 6. und 7. September in Zeltweg als Weltpremiere gezeigt wird. Am Donnerstag gab es die Generalprobe für das Spektakel, das an beiden Flugtagen den krönenden Abschluss darstellen soll.
Das Dargebotene richtet sich nach einem Stoff aus der griechischen Mythologie. Damit die erwarteten 300.000 Besucher den Sinn von fliegenden Segelbooten, tanzenden Hubschraubern oder feuer- und wasserspeienden Bundesheerfahrzeugen verstehen, wird das Spektakel samt Erzählung und Musik über Großleinwände und Lautsprecher übertragen.
Die Idee, das Leistungsspektrum der Luftstreitkräfte in ein Kunstprojekt zu verpacken, stammt von Oberstleutnant Lukas Leitner. „Wir hätten Luftlandungen, Windenbergung, Außenlast-Transporte oder Löschangriff auch nacheinander präsentieren können, aber so ist es fürs Publikum deutlich spannender“, freut sich Leitner auf die Premiere.
Das Netzwerk lawine torrèn setzt den künstlerischen Teil um. Künstlerische und militärische Denk- und Handlungsweisen zu vereinen war die große Herausforderung, ein Jahr lang lief die Vorbereitung: Ich nehme noch einige Erkenntnisse aus dieser Generalprobe mit, aber in Summe hat es gut funktioniert“, resümiert der Choreograph und künstlerische Leiter Hubert Lepka.