Es dürfte eine sehr lässige Version der österreichischen Bundeshymne werden: Vor dem MotoGP-Rennen am Sonntag in Spielberg wird die steirische Band Granada („Feiawerk“, „Eh Ok“) „Land der Berge“ zum Besten geben. Schon am Freitag trat die fünfköpfige Neo-Austropop-Band am Red Bull Ring auf, und zwar als Headliner in der Bike City. „Wir haben recht spät gespielt, es war ein langer Tag für die Fans“, erzählt Sänger Thomas Petritsch. „Die Stimmung war trotzdem wirklich cool. Klar, es ist kein klassisches Musikfestival-Publikum hier. Das kann auch in die Hose gehen, und du stehst vor lauter Scheintoten. Aber das war hier wirklich nicht der Fall, sogar die Niederländer haben lautstark irgendwas mitgesungen, eine tolle Energie!“
Eine Hymne im Granada-Stil
Nach dem Konzert ist vor der Hymne: „Es ist wirklich cool, dass wir gefragt wurden“, sagt Petritsch, der gemeinsam mit dem Akkordeonisten Alexander Xidi Christof, Gitarrist Luskacz Custos, Bassist Jürgen Schmidt und Schlagzeuger Roland Hanslmeier Sonntag um exakt 13.51 Uhr auf der Start-Ziel-Geraden stehen wird. Wie nähert man sich so einem Auftritt an? „Wir sind das ohne großen Druck angegangen. Bei der Hymne ist es so: Wie man es macht, ist es falsch. Jeder kennt die Hymne, man kann es ohnehin nie allen recht machen.“ Die Band will jedenfalls ihrem Stil treu bleiben. „Wir sind ins Studio gegangen, haben gemeinsam Inspiration gefunden. Es hat echt viel Freude gemacht, alles zu zerstören und wieder neu aufbauen. Wobei der Text natürlich gleich bleibt. Die Melodie haben wir aber adaptiert – es wird ein Granada-Song“, lacht Petritsch. „Die US-amerikanische Hymne ist ja beispielsweise viel mehr ein Song als unsere Hymne. Also haben wir daraus einen Song gemacht.“
Tour führt nach Deutschland
Die fünf „Granadas“ feiern dieses Wochenende übrigens ihre Spielberg-Premiere. Große Motorsportfans sind sie - „abseits von Mario Kart“ - eher nicht. „Aber es ist wirklich cool, diese Atmosphäre hier zu sehen. Es ist eine starke Community, der Motorsport vereint sie. Eine eigene Welt, aber mit richtig fetten Partys“, summieren die Musiker. Ihre Tour führt sie im Herbst auch nach Deutschland. Ob ihre Dialekt-Musik dort ankommt? „Also nördlich des Weißwurst-Äquators wird es schon schwieriger“, sagt Sänger Thomas Petritsch. „In Bayern ist es super, im Norden kommen weniger Leute. Aber Musik ist eine universelle Sprache, da kommt es nicht so sehr auf die Texte an - Musik gefällt, oder sie gefällt nicht.“