Ein Waldbrand, eine vermisste Person oder ein außer Kontrolle geratenes Lagerfeuer auf einem Campingplatz: Wann immer es die Situation erfordert, steigt die Einsatzdrohne der Feuerwehr bei der MotoGP in Spielberg in die Luft. „Unsere Drohne ist das Modernste am Sektor der Aufklärungsdrohnen“, erklärt Pilot David Stürzl. Gemeinsam mit Kollege Thomas Zeiler wurde er für das Navigieren und Bedienen der Drohnen umfassend ausgebildet. Wenn eine Drohne aufsteigt, sind immer zwei Personen gefragt: der Operator und der Pilot. Auf hochauflösenden, mobilen Bildschirmen können sie das Einsatzgeschehen in Sekundenschnelle erfassen. „Es erspart uns Wege. Gerade auf den weitläufigen Campingflächen ist das extrem hilfreich“, betont auch Einsatzleiter Kommandant Erwin Grangl.
Ein Video von der Einsatzdrohne
Die Bilder, die die auf den Drohnen befestigte Kamera liefert, werden in Echtzeit in die Einsatzzentrale der Feuerwehr übertragen. Auf einem großen Bildschirm können die Kameraden das Lagebild sofort bearbeiten. Zum Einsatz kommt die Drohne 24 Stunden am Tag, dank Nachtbildmodus und Restlichtverstärker liefert das Gerät auch in der Nacht scharfe Bilder. Jeder Flug muss freilich angemeldet werden, rund um die MotoGP sind zahlreiche Fluggeräte gleichzeitig in der Luft, ganz zu schweigen vom nahen Militärflugplatz Zeltweg.
Fotos vom Drohnenflug in Spielberg
Brand am Campingplatz? Die Drohne hebt ab
Was so eine 35.000 Euro teure Drohne kann? Das erklärt David Stürzl: „Wir fliegen mit bis zu 80 km/h. Die Drohne verfügt über einen Laser-Abstandsmesser, 400-fache Vergrößerung und zehn verschiedene Wärmebildmodi, je nachdem, nach welcher Wärmequelle gesucht wird.“ Die Drohnen-Piloten können direkt auf den Bildschirmen ein Gebiet auf einer Karte eingrenzen, die Drohne fliegt dieses dann ab. Ein Beispiel aus der Praxis: Wird etwa von Besuchern ein Brand auf einem Campingplatz gemeldet, kann die Feuerwehr mit der Drohne sofort abklären, ob tatsächlich ein Brand vorliegt, wo genau er lokalisiert ist und wie groß das Feuer ist. Bis die Mannschaft mit dem Löschfahrzeug eintrifft, hat die Einsatzleitung bereits alle relevanten Informationen.
Einsatz nicht nur am Red Bull Ring
Im Flug greift die Drohne auf bis zu 25 Satelliten zu, um ihren Standort millimetergenau zu bestimmen. Sollte die Verbindung abreißen oder technische Probleme auftreten, fliegt die rund neun Kilo schwere Drohne selbstständig zurück zu ihrem Ausgangspunkt. Ein eingebauter Radar scannt die Umgebung auf Stromleitungen oder Äste, dazu meldet das Fluggerät Temperatur, Windgeschwindigkeit oder Flughöhe. „Ein echter Gewinn - natürlich nicht nur am Red Bull Ring, sondern auch für Unwettereinsätze“, so Erwin Grangl.