„Mir ist wichtig zu betonen, dass sich das Problem auf diesen einen Brunnen beschränkt und das öffentliche Wasserleitungsnetz sicher ist“, sagt die Murtaler Bezirkshauptfrau Nina Pölzl. Die Verunreinigung von Trinkwasser, die eine Vielzahl an Erkrankungen zur Folge hatte (wir berichteten), geht von einen Brunnen im Industriegelände von Voestalpine und Sandvik in Zeltweg aus. Das bestätigt Bezirkshauptfrau Nina Pölzl auf Anfrage der Kleinen Zeitung.

Rund 200 Mitarbeiter betroffen

Einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter litten schon vergangene Woche unter einem Magen-Darm-Infekt mit Folgen wie Erbrechen und Durchfall. Anfang dieser Woche wurden es immer mehr, mehrere Beschäftigte mussten sogar im LKH Knittelfeld behandelt werden. Viele litten und leiden zu Hause an den unangenehmen Folgen. Insgesamt sind laut Behörde rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betroffen, in jedem der beiden Betriebe kam es demnach zu rund 100 Erkrankungsfällen.

Bezirkshauptfrau Nina Pölzl betont, dass für die Bevölkerung keine Gefahr ausgeht
Bezirkshauptfrau Nina Pölzl betont, dass für die Bevölkerung keine Gefahr ausgeht © Binder

Laboruntersuchungen haben Stämme des Escherichia-coli-Bakteriums im Trinkwasser als Ursache festgestellt. Es besteht die Vermutung, dass sich diese Bakterien in den Leitungen festgesetzt haben. Somit hilft vorerst auch die sofort vorgenommene Umstellung auf das öffentliche Wasserleitungsnetz nichts.

Nur noch Mineralwasser

Die Behörde hat vorgeschrieben, dass die Firmen nur noch Mineralwasser in Flaschen zur Verfügung stellen müssen. Dies so lange, bis mithilfe von Proben garantiert werden kann, dass es keine Verunreinigung der auf dem Industriegelände befindlichen Wasserleitungen mehr gibt. Leitungswasser darf bis auf Weiteres maximal zum Händewaschen mit Seife verwendet werden, und das auch nur bei nachheriger Händedesinfektion.

Hoffen auf Normalisierung

Menschenansammlungen sollten vermieden werden, nur in die Armbeuge gehustet und Hände regelmäßig gewaschen werden, hieß es in Informationsschreiben an nicht erkrankte Mitarbeiter, um eine weitere Ausbreitung zu vermeiden. Auch eine Cafeteria wurde vorsichtshalber geschlossen. In den beiden Betrieben hofft man, dass nach dem langen Pfingstwochenende wieder eine Normalisierung eintritt und die Betroffenen gesund zurückkehren.