Seit geraumer Zeit grünt es wieder grün, zur Freude aller Gartenfreunde. Die Pedanten unter ihnen machen sich mit allerlei Werkzeug ans Ausrotten von „Unkraut“ wie Vogelmiere, Brennnessel, Löwenzahn und Co., dabei kann man gerade aus dem Wildwuchs der Natur Nützliches machen.
Starkes Kraut für junge Haut
Grüne Kosmetik boomt, seit 2019 ist sie im Rahmen der landwirtschaftlichen Praxis im Lehrplan der Fachschule Großlobming fest verankert, so Direktorin Theresia Stoff. Derzeit werken die Schülerinnen mit Lehrerin Beatrix Rummel an einer „No Emu“-Pflege (Lotion ohne Emulgatoren und Zusatzstoffe, Anm.) aus Löwenzahn und Vogelmiere, für junge, aber auch reife Haut: im letzteren Fall an einer Salbe, die Anti-Aging-Eigenschaften verspricht. „Man gewinnt einen Vogelmiere-Ölauszug aus Olivenöl und Vogelmiere, hinzu kommt Natursalz, eingedickt mit Biowachs – fertig“, erklärt Rummel. Für Auszugsöl einfach Öl mit dem gewünschten Kraut erwärmen. Die „No Emu“-Pflege ist optisch besonders schön – bei dem Öl-Wasser-Produkt setzt sich das Gemisch ab, daher vor Gebrauch gut schütteln, um die Wirkstoffe zu vermengen.
„Löwenzahn wirkt entzündungshemmend, vor allem bei unreiner Haut, ist wundheilend. Die Vogelmiere wirkt nährend“, so Rummel. Auch Wald- und Wiesenwipferl, sogenannte Maiwipferl egal von welchem Baum, könne man jetzt in Alkohol ansetzen für eine Tinktur. Dabei müsse man die Wipferl eine Mondphase lang ziehen lassen, eingesetzt werde die Tinktur für Wunden und zur Desinfektion. Die Schülerinnen schätzen das erlernte Wissen. „Ich finde Naturkosmetik super, weil man weiß, was drinnen ist“, sagt Chiara Neurad.