Maria, Josef, Ochs sowie Esel und natürlich das Jesukind – sie stehen im Zentrum der Judenburger Krippe, die in den vergangenen Monaten aufwendig restauriert und nun, rechtzeitig zu Weihnachten, wieder bestaunt werden kann. „Die Krippe war in so schlechtem Zustand, dass wir sie gar nicht mehr ab- und aufbauen konnten, ohne dass sie weiteren Schaden genommen hätte“, erzählt Joachim Seifter vom Verein „Freunde und Förderer der Judenburger Weihnachtskrippe“.
Die Krippe entstand zwischen 1750 und 1760 und gilt als Meisterwerk des Barock, stammt sie doch aus der damals weit über die Region hinaus bekannten Judenburger Werkstätte. „Wie fein sie gearbeitet ist, erkennt man besonders gut an den Gesichtern der Figuren“, freut sich Obmann Seifter. „Obwohl ich die Krippe schon viele Male gesehen habe, entdecke ich noch immer neue, interessante Details.“
Neben der Geburt im Stall von Bethlehem zeigt die Krippe weitere fünf Szenen aus dem Leben Jesu: die Beschneidung des Kindes, die Anbetung durch die Weisen aus dem Morgenland, der von König Herodes angeordnete Kindermord, die Flucht nach Ägypten und die Hochzeit von Kana, das erste Wunder Jesu. „Es ist eine Kombination von Darstellungen, die theologisch große Bedeutung haben, aber ebenso in der Volksfrömmigkeit eine wichtige Rolle gespielt haben“, weiß Seifter.
Ausgeführt wurden die Restaurierungsarbeiten von Sebastian Fankl und seinem Team aus Langenwang – im Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt. „Die Farben dürften nun wieder jenen vor mehr als 250 Jahren entsprechen.“ Nur das Jesukind nimmt eine Sonderrolle ein: „Die ursprüngliche Figur wurde gestohlen, darum hat Dechant Josef Hütter vor Jahren ein Jesukind aus dem Heiligen Land mitgebracht.“ Nunmehr ebenso bemalt – um ebenso farblich in die Panoramakrippe zu passen.
Zu besichtigen ist die Krippe, die nun einer Seitenkapelle steht, künftig das ganze Jahr über. Wobei die Arbeiten erst in ein paar Monaten gänzlich abgeschlossen sein werden. Die geschätzten Kosten belaufen sich auf 40.000 bis 50.000 Euro, Spenden sind weiterhin erbeten. Wobei der Vereinsobmann betont: „Wir bedanken uns schon jetzt ganz herzlich bei allen, die gespendet haben.“