Stockende KV-Verhandlungen für Handelsbeschäftigte veranlassen die betroffenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wie berichtet zu Betriebsversammlungen und Streiks: Mittwochfrüh fand ein einstündiger Warnstreik an den Standorten des Lebensmittel-Großhändlers Transgourmet statt – auch in der Filiale in Spielberg. Wo normalerweise kurz vor dem Aufsperren hektisches Treiben herrscht, überwog in den frühen Morgenstunden Protest und Unmut der Belegschaft.
Gewerkschaft informierte
Bertriebsratsvorsitzender Wolfgang Vollmann, sein Betriebsrats-Team und Christian Jammerbund von der Gewerkschaft GPA informieren über die zähen KV-Verhandlungen im Handel, wo selbst nach dem mühsam errungenen „Metaller-Abschluss“ noch immer kein Angebot am Tisch liege, welches die durchschnittliche Inflation der vergangenen zwölf Monate abdecken würde.
„Acht Prozent sind zu wenig“
„Auch wenn es zuletzt eine Bewegung in den Verhandlungen gegeben hat: Acht Prozent sind uns immer noch zu wenig. Gerade Frauen in Teilzeitjobs haben sich eine ordentliche Inflationsabgeltung verdient. Wie sollen diese sonst ihr Leben bestreiten?“, fragt Jammerbund, mit Verweis darauf, dass Miete, Strom und der wöchentliche Einkauf im vergangenen Jahr um knapp zehn Prozent teurer geworden seien.
Betriebsratsvorsitzender Wolfgang Vollmann fügt hinzu: „Auch die zehntausenden Lehrlinge im Handel haben sich eine Erhöhung verdient. Gerade diese brauchen ein ordentliches Gehalt, von dem sie auch leben können.“
Der Warnstreik in Spielberg verlief ohne besondere Vorkommnisse, auch frühmorgendliche Kunden und Kundinnen zeigten laut Gewerkschaft Verständnis für den Unmut der Handelsbeschäftigten. Für kommenden Freitag soll es eine weitere KV-Verhandlungsrunde in Wien geben.