„Vom Rollstuhl zum Para-Europacup”: So betitelt Markus Schmidhofer seine persönliche Geschichte. Ein Schlaganfall vor zweieinhalb Jahren hat den damals 33-Jährigen, verheiratet und Vater von zwei Töchtern, von einer auf die andere Minute aus dem Leben gerissen - nichts war mehr wie zuvor. Der junge Mann aus dem Bezirk Murau musste mehrere Monate im Rollstuhl verbringen.
„Unterstützt durch meine gesamte Familie und durch viele Freunde konnte ich diese schwierige Phase meistern.” Unzählige Spezialtherapien, begleitet von zahlreichen Fachärzten, waren die Folge. „Trotz meiner 90-prozentigen Behinderung ist es mir möglich, jetzt wieder den Alltag einigermaßen zu organisieren. Das Snowboarden als mein größtes Hobby habe ich während dieser schweren Zeit auch nie aus den Augen verloren.“
Sichtungstraining
Mit enormem Trainingseinsatz, unterstützt von seinem Vater Karl Schmidhofer, hat es der 36-Jährige trotz der Behinderung geschafft, wieder gute Fahrten mit dem Board auf die Piste zu legen. Als Belohnung gab es eine Sichtungstraining-Einladung des Skiverbandes am Pitztaler Gletscher: „Das Ergebnis nach dem dreitägigen Training war sehr erfreulich. Ich wurde als Mit-Trainierer in den ÖSV-Para-Snowboardkader aufgenommen.”
Somit durfte Schmidhofer bereits beim Europacupauftakt in der Skihalle in Landgraaf (NL) dabei sein und seine Premiere geben: „Mit den Plätzen 14 und 18 konnte ich sehr zufriedenstellend abschneiden. Ich bedanke mich bei meiner Familie, allen Therapeuten, Ärzten, Freunden, Unterstützern und beim Österreichischen Skiverband.”
Platz im ÖSV-Kader als Ziel
Nach der vielversprechenden Europacuppremiere geht es mit weiteren Renneinsätzen in Finnland, Italien und Deutschland weiter. Als primäre sportliche Zielsetzung gilt es für ihn einen Fixplatz im ÖSV-Kader zu erreichen. „Im Europacup Fuß fassen und mich dadurch für die Weltcupmannschaft zu empfehlen”, hat sich Schmidhofer nun vorgenommen.
Bei der Weltmeisterschaft 2025 in Kanada und bei den Paralympischen Spielen in Mailand/Cortina (Italien) für Österreich auf Medaillenjagd zu gehen, sind für ihn natürlich auch Ziele.
Alfred Taucher