Wer beherrscht sie noch, die alten Techniken wie Spinnen, Weben, Stricken oder Häkeln? Beim Kongress des alten Handwerks, der von 24. bis 26. November in St. Lambrecht stattfindet, werden genau diese Handwerkskünste wieder belebt – und mit einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm umspannt. Dazu hat Initiatorin Sabine Kainz, selbst ausgebildete Handspinnerin, ein umfassendes Kongresswochenende geplant – mit Expertinnen und Experten aus ganz Österreich, die zu verschiedenen Themen referieren, ihr Wissen weitergeben und so diese Techniken wieder in Erinnerung rufen. „Es ist mir ein wahnsinniges Bedürfnis, dass dieses Handwerk zum einen nicht verlernt wird und zum anderen wieder mehr ins Bewusstsein der Bevölkerung findet. Denn es gibt so vieles, das wir selbst machen könnten“, sagt die begeisterte Handwerkerin. „Wenn wir alles aus der Hand geben, stehen wir in einer Katastrophensituation schlecht da”, meint sie. Das habe sich in der Pandemie gezeigt, als australische Wolllieferanten ein ganzes Jahr im Lieferverzug waren – und es so in einigen Geschäften zu einem Engpass in Sachen Wolle gekommen war.
Marie-Christine Romirer