„Die Zutaten sollen Zimmertemperatur haben, auch der Raum soll warm sein und Germteig braucht Zeit“, sprudelt es aus Gabriele Eberhardt hervor. Rund um Allerheiligen bäckt die Gaalerin rund um Allerheiligen – für die eigene Familie und um sie im Bauernladen an der Ecke Kärntner Straße/Schmittstraße in Knittelfeld zu verkaufen, den sie mit ihrem Mann Benedikt betreibt. „Leidenschaft für das, was man tut, ist in der Direktvermarktung eine wichtige Zutat“, ist sie überzeugt, „weil viel Arbeit drinsteckt, aber auch, weil man es den Produkten anmerkt“. So auch bei den Allerheiligen-Striezel: „Bevor ich sie ins Backrohr gebe, besprühe ich sie mit Wasser und bestreiche sie mit einem Ei-/Milch-Gemisch. Außerdem stelle ich eine Schüssel Wasser ins Rohr. So bleiben sie schön saftig.“

Ein Sechser-Zopf, gemacht von Gabriele Eberhardt
Ein Sechser-Zopf, gemacht von Gabriele Eberhardt © Eberhardt

Schritt in die Direktvermarktung

Zweimal pro Woche, dienstags und freitags, stehen Gabriele Eberhardt oder ihr Mann im Geschäft, um Produkte vom eigenen Hof zu verkaufen: Würstel, Schweinsbraten, Lungen- oder Grammelstrudel, Kaspress- oder Semmelknödel und Backwaren wie Potitzen, Gugelhupf oder eben Striezel. Die Direktvermarktung ist im Laufe der Zeit zum wichtigsten Standbein des Hofes geworden: „Meine Schwiegermutter ist schon seit fast 30 Jahren mit einem Bus in Knittelfeld unterwegs. Mein Mann und ich haben dann im Herbst 2020 entschieden, ein eigenes Geschäft aufzumachen.“ Mit Höhen und Tiefen: „Seit die Inflation so hoch ist, schauen die Leute sehr aufs Geld. Wir selbst mussten im Vorjahr die Preise erhöhen, dieses Jahr ist es uns aber gelungen, die Preise zu halten“, ist die Bäuerin froh. Wobei: „Ich glaube, dass Nachhaltigkeit langfristig jedenfalls das richtige Rezept ist.“ Ihre beiden Söhne, Florian und Christoph, sind übrigens in der Forstwirtschaft tätig.

Leben und arbeiten im Rhythmus der Natur

Den Schritt, 2001 den Hof der Schwiegereltern zu übernehmen, hat Gabriele Eberhardt nie bereut: den Umgang mit Tieren, das Herstellen von hochwertigen Produkten, die Möglichkeit, zu Hause zu arbeiten und damit bei den Kindern zu sein oder das Leben im Rhythmus der Natur. „Bäuerin zu sein, hat so viele schöne Seiten.“