Wenige Wochen vor dem Start des Asylquartiers in Kindberg ist die Faktenlage weiterhin dünn, wie Bürgermeister Christian Sander im Gespräch mit der Kleinen Zeitung bestätigt: "Leider bekommen wir auf unsere Anfragen, die wir an die BBU (Bundesagentur für Betreuungs- und Unterstützungsleistungen, Anm.) stellen, nur unbefriedigende Antworten", sagt Sander. Man versuche seitens der Stadt Kindberg weiterhin, alle rechtlichen Möglichkeiten auszuschöpfen, um Zutritt zum baufälligen Gebäude zu bekommen.

Zentrale Fragen wie etwa jene, ob es tatsächlich bei maximal 250 "vulnerablen Geflüchteten" bliebe – Sander befürchtet ja bis zu 1000 Bewohner im früheren Pflegeheim –, woher die Flüchtlinge kommen und wie es gelingen soll, trotz Personalmangels in den umliegenden Heimen ausreichend Pflegekräfte zu bekommen, bleiben unbeantwortet. Auch die Kleine Zeitung erhielt bislang auf ihre Anfragen keine Antworten. Klar ist indes nur, woher die Firmen kommen, die das 1900 errichtete Gebäude mit seinen 10.000 Quadratmetern wieder bewohnbar machen sollen. Bei einem Lokalaugenschein der Kleinen Zeitung ist gerade ein Gebäudetechnik-Unternehmen aus Ligist bei Graz am Werk. Heimische Firmen sollen sich, so hört man es, nicht beworben haben, um nicht in den Konflikt hineingezogen zu werden.

Auf der Suche nach Antworten setzt Sander zumindest einen kleinen Funken Hoffnung in die Puls-4-Sendung "Pro und Contra Spezial". Dabei diskutieren im Gasthof Turmwirt die Nationalratsabgeordneten Ernst Gödl (ÖVP), Ewa Ernst-Dziedzic (Grüne), Hannes Amesbauer (FPÖ) und Kübra Atasoy, die Vorsitzende von "Asyl in Not", mit Corinna Milborn. Ausgestrahlt wird die Sendung am Mittwochabend auf Puls 24 (20.15 Uhr) und Puls 4 (23 Uhr).

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