Als passionierter Fischer hat Roland Wernbacher zwar schon einiges erlebt, an seinen jüngsten Fang in der vergangenen Woche wird Wernbacher aber noch länger zurückdenken. Holte er doch einen Wels mit wahren Gardemaßen aus dem Turnauer Richter-Teich: Beachtliche 2,23 Meter lang und stolze 72 Kilogramm schwer ist jener Wels, der nun den Namen "Turnauer Teichmonster" trägt und womöglich als obersteirischer Rekordhalter in die Annalen eingeht. "Unsere Teichanlage gibt es schon seit 1978, das ist bislang aber der größte Fang, noch dazu ist der Wels bei uns aufgewachsen", sagt Hausherr Ulrich Richter.

Denn selbst wenn es den einen oder anderen Ausreißer geben mag, so erreichen Welse in der Regel nur eine Länge von 1,30 bis 1,60 Metern. "Wobei Welse ja ein Leben lang wachsen", sagt Richter. Auch besagtes Teichmonster könnte noch größer werden, weil das Tier nach seinem Fang wieder in den Teich zurückgeführt wurde. "Dieser Wels ist doch etwas Besonderes", sagt Richter, den könne man nicht einfach so verspeisen. Gleichzeitig haben nun andere Besucher der Richter-Teiche die Chance, besagten Wels zu fangen.

Füße besser nicht ins Wasser halten

Doch nicht nur Welse scheinen sich auf der Anlage, wo das Fischerstüberl zum Verweilen einlädt, wohlzufühlen, sind doch etwa auch Karpfen, Hecht und Zander dort beheimatet. "Wir betreiben hier eine Polykultur", sagt Richter. Zugleich spiegelt sich in der Fischlandschaft der Kreislauf des Lebens wider: Größere Fische fressen die kleinen, während kranke Fische von Raubfischen gefressen werden, um die Krankheit an der Ausbreitung zu verhindern. Bei aller Idylle hat Richter deshalb einen Tipp für alle Besucher parat: "Die Füße sollte man besser nicht ins Wasser halten." Zumal jetzt im Herbst wieder die Raubfischsaison startet.