Große Aufregung in Bruck an der Mur: Dort soll ein Mann im Stadtzentrum rund um den Brucker Hauptplatz und auch in einem Bus heimlich Fotos von Mädchen und Frauen aufgenommen haben. Entsprechendes behauptet zumindest eine Mutter in einem Facebook-Posting, das derzeit immer größere Kreise zieht. Auch ihre Tochter sei von dem Mann fotografiert worden, der, nachdem ihn die 15-Jährige fotografieren konnte, das Weite gesucht haben soll, erklärt die Frau darin weiter.

Mann mittlerweile einvernommen

Nachgefragt bei der Landespolizeidirektion bestätigt Polizeisprecher Fritz Grundnig, dass dieser und ähnliche Vorfälle der Polizei bekannt sind und Ermittlungen in der Sache aufgenommen worden sind. Die Polizei darf in dieser Sache auch einen Erfolg verbuchen: Der Mann ist der Polizei bekannt und wurde mittlerweile einvernommen.

Dabei handelt es sich um einen 60-Jährigen aus dem Bezirk, der sich bei der Einvernahme umfassend geständig und reumütig zeigte. Als Tatmotiv führte der Mann Einsamkeit an. Bei einer freiwilligen Nachschau in der Wohnung des Mannes kam es zur Beschlagnahmung zahlreicher Datenträger. Eine erste Durchsicht bewies, dass der 60-Jährige über einen unbekannten Zeitraum hinweg offenbar zahlreiche Frauen und Mädchen fotografiert hatte, auch im höchstpersönlichen, bekleideten Intim- und Brustbereich.

Sichergestellte Fotos werden nun kriminaltechnisch durch IT-Experten ausgewertet, der 60-Jährige wird bei der Staatsanwaltschaft Leoben angezeigt.

Vonseiten der Brucker Stadtgemeinde zeigt man sich vom Thema betroffen, aber ahnungslos. "An uns als Gemeinde ist mit der Sache niemand herangetreten, sonst hätten wir natürlich sofort polizeiliche Unterstützung gesucht", bestätigt Vizebürgermeisterin Andrea Winkelmeier (SPÖ). Erfahren habe man davon erst heute aus Medienberichten beziehungsweise aus den sozialen Medien.