Wer in diesen Tagen Wartberg durchquert, merkt schnell: Hier tut sich was. Die Arbeiten am Bahnhof Wartberg, direkt im Industriegebiet entlang der Hauptstraße gelegen, sind seit dem offiziellen Baustart im Jänner voll im Gange. Dass hier aber stolze 50 Millionen Euro verbaut werden, ist auf den ersten Blick nicht zu erkennen. "Mit Unter- und Oberbau sowie der Oberleitung kommt doch einiges zusammen", sagte Geschäftsbereichsleiter Hubert Hager von der ÖBB-Infrastruktur am Montagvormittag im Zuge einer Baustellenbesichtigung.
Umrahmt vom Baulärm und den permanent vorbeifahrenden Zügen findet sich hier eines jener Großprojekte, das vom Ausbau der Südbahn, der Errichtung des Semmering-Basistunnels profitiert. "Wir beschäftigen uns gemeinsam mit einem großen Team schon seit 2015 mit dem Umbau des Bahnhofs", sagte Bürgermeister Jochen Jance. Vor allem die Frage, ob eine Unterführung oder eine Überführung die mit Schranken gesicherte Kreuzung im Mai 2023 ablöst, bereitete den Entscheidungsträgern einiges Kopfzerbrechen. Immerhin, so Jance, ist auch der Schwerverkehr der umliegenden Industriebetriebe auf diese Straße angewiesen.
Bauarbeiten dauern bis 2024 an
Die kompletten Arbeiten sollen dann im Frühjahr 2024 abgeschlossen sein. Bis dahin erhält der Wartberger Bahnhof einen neuen Inselbahnsteig, barrierefreie Ein- und Ausstiegsmöglichkeiten sowie eine neue Park-&-Ride-Anlage für Autos und Fahrräder. Der umgebaute Bahnsteigbereich steht Reisenden dann ab September 2023 zur Verfügung. Weit fortgeschritten sind wiederum die Arbeiten an dem neuen Gebäude für das künftige elektronische Stellwerk, das im Sommer 2023 in Betrieb gehen wird. "Die Sicherheit auf der Strecke spielt eine große Rolle", sagte Hager. Sobald der Bahnhof fertiggestellt ist, dürfen sich die Anrainer in Wartberg über eine neue Lärmschutzwand freuen. "Diesen Wunsch gibt es schon seit 15 Jahren", betonte Jance.
Groß ist die Freude über den Bahnhofsumbau auch auf Landesebene, das bezeugten Landesrat Hans Seitinger und die Landtagsabgeordnete Helga Ahrer. "Schließlich ist das ein sichtbarer Beitrag zum Klimaschutz, dafür müssen aber auch die Taktung der Züge und die Qualität der Infrastruktur passen", sagte Seitinger. Diesen Worten schloss sich auch Ahrer an: "Es ist wichtig, dass die Fahrgäste die entsprechende Infrastruktur vorfinden und auch auf kleinere Gemeinden nicht vergessen wird."
Marco Mitterböck