Ein Taschenmesser, ungezählte Zündhölzer, ein Haarspangerl seiner Frau als Halterung ("Eine Pinzette ist viel zu steif"), eine kleine Wasserwaage, mehrere Tuben Pattex, Acrylfarbe zum Bemalen, eine ruhige Hand und ein gutes Auge sowie unendlich viel Geduld: Das sind die Zutaten, die Heinz Pöschl für seine Leidenschaft braucht. Seine Leidenschaft, das ist das Bauen von Burgen, Schlössern und Kirchen aus Zündhölzern. Mehr als 1,5 Millionen Zündhölzer, so schätzt der mittlerweile 80-jährige Aflenzer, hat er in Objekte wie Neuschwanstein, die Burg Hochosterwitz, die Mariazeller Basilika oder den Schiefen Turm von Pisa verbaut. Allein das Schloss Neuschwanstein, eines seiner schönsten Objekte, ist aus 80.000 Zündhölzern erbaut und hat ein halbes Jahr Arbeit verschlungen.
Ulf Tomaschek