Im Jahr 1900, also vor 121 Jahren, wurde in Kindberg das "Siechenhaus" eröffnet. Es wurde immer wieder umgebaut und erweitert, aber im Dezember 2017 wurde das "Landesaltenpflegeheim", wie es zuletzt hieß, endgültig geschlossen. In Mürzzuschlag wurde damals als Ersatz ein modernes Heim für 110 Bewohner eröffnet.
Das Gebäude wurde bald daraufvon der LIG, der Landesimmobiliengesellschaft, an die "Imvea Immobilien" in Graz verkauft. Dort weiß man natürlich um die Vor- und Nachteile des altehrwürdigen Gebäudes. Der Altbau aus dem Jahr 1900 hat 4760 Quadratmeter Nutzfläche, der Zubau aus den 1970er-Jahren 4700 Quadratmeter, macht unterm Strich eine Fläche von enormen 10.000 Quadratmetern.
Das Gebäude befindet sich "in einem seinem Alter entsprechenden guten Zustand", wie die Imvea auf ihrer Homepage schreibt. Auch sonst ist die Infrastruktur intakt, es gab immer wieder Instandhaltungsarbeiten, auch der Brandschutz wurde in den letzten Jahren ergänzt. Als positiv wird auch die Lage am Stadtrand von Kindberg gesehen, direkt an der Auf- und Abfahrt auf die Semmering-Schnellstraße.
Aber wie nutzt man einen Gebäudekomplex dieser Größe? Anbieten würden sich Wohnungen ebenso wie Büroräume, auch Handel ist nicht ausgeschlossen, weil es rundum Parkplätze gibt. Oder eine gemischte Nutzung in der Art eines Wirtschaftsparks? Bei der Imvea bittet man um Geduld: "So ein Projekt muss im Vorfeld gut überlegt werden. Man muss dabei auch den Bedarf in der Region berücksichtigen, bevor man mit Umbauarbeiten beginnt", erläutert Romana Leonhartsberger von der Imvea.
Einen Zeitrahmen will die Imvea nicht nennen, um sich nicht selber unter Druck zu setzen. Aber eines ist klar: "Erst wenn die Nutzung feststeht, kann die Planung und Entwicklung beginnen", sagt Leonhartsberger.