So gerne hätten sich die Mitglieder des Trachtenverbands Mürztal während des ersten Lockdowns im vergangenen Jahr getroffen, doch die diversen Vorgaben machten ihnen einen Strich durch die Rechnung. Also griffen die engagierten Damen im Alter zwischen 15 und 82 Jahren kurzerhand zum Nähzeug, um bunte Decken für den guten Zweck zu nähen, zu stricken oder zu häkeln. 36 Stück konnte Obfrau Romana KühbergerEnde April an das Volkshilfe-Seniorenzentrum in der Veitsch übergeben. Weil die Decken so gut ankamen, folgten nun weitere 15 Stück für die Bewohner des Seniorenzentrums in Thörl.

Diese wurden am Dienstag an Volkshilfe-Präsidentin Barbara Gross und an die Haus- und Pflegedienstleiterin Evelyn Aigner übergeben. "Damit bringt der Trachtenverband zusätzliche Wärme in die Heime", sagte Gross. Mittlerweile, so Gross, sind auch schon andere Bezirke dem Beispiel des Trachtenverbands gefolgt, so hat sich etwa auch der Bezirksverein der Volkshilfe in Leoben mit Wollresten eingedeckt. Aigner wiederum freut sich, "weil die Bewohner ja selbst häufig Erinnerungen an die Handarbeit haben". Geht es nach Kühberger, könnten noch weitere Decken folgen, "weil wir noch genügend Material haben".

Alle hoffen auf Planungssicherheit

Lieber wäre ihr aber, wenn das Brauchtum in den kommenden Wochen und Monaten wieder ohne grobe Einschränkungen stattfinden könnte. Das traditionell im August angesetzte Bartholomäus-Schnalzen musste abgesagt werden, nun liegt die Hoffnung auf dem Adventsingen. "Aber da reden wir von einem Kostenrahmen von 42.000 Euro, da brauchen wir im Vorfeld natürlich Planungssicherheit", sagt Kühberger.

Auf Planungssicherheit hoffen auch Gross und Aigner, steht doch bald schon die dritte Impfung in den Heimen an. "Wir gehen davon aus, dass es bei uns Anfang November losgeht, jetzt können wir zumindest auf die Erfahrung der ersten zwei Dosen zurückgreifen", sagt Gross. Insgesamt 40 Bewohner und 40 Mitarbeiter zählt das Seniorenzentrum in Thörl, die vergangenen eineinhalb Jahre waren nicht leicht. Häufig, so Aigner, erfuhr man coronabedingte Regeländerungen aus den Medien, noch bevor eine Verordnung verfügbar war: "Da haben sich dann natürlich die Angehörigen gleich gemeldet. Zum Glück können wir dank der modernden Kommunikationsmöglichkeiten aber alle schnell informieren. Würden wir da auf Briefe setzen, ginge das nicht."