Rund 1,7 Millionen Kilometer legen die 45 Fahrzeuge des Rotkreuz-Bezirks Bruck-Mürzzuschlag jährlich zurück, seit Sommer 2019 ist ein Fahrzeug auch elektrisch unterwegs. Rotkreuz-Bezirksstellenleiter Siegfried Schrittwieser ist überzeugt, dass den E-Fahrzeugen die Zukunft gehört. "Unsere Planung reicht bis ins Jahr 2024, wir können also genau sehen, welche Fahrzeuge wir wann anschaffen", sagt Schrittwieser.

Aktuell reicht die Leistung der auf dem Markt verfügbaren E-Fahrzeuge, die für einen Rettungseinsatz infrage kommen, jedoch noch nicht aus, wie Bezirksrettungskommandant-StellvertreterHaiko Schwaiger erklärt: "Mit dem aktuellen Fahrzeug schaffen wir 130 Kilometer pro Ladung, weil ja auch die darin verbauten Geräte ein großes Gewicht haben. Pro Tag müssen wir aber 400 Kilometer zurücklegen können." Zu groß wäre im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag das Risiko, dass das Fahrzeug auf der Strecke liegen bleibt. Das hätte im schlimmsten Fall fatale Folgen.

Mit der Kraft der Sonne

Dennoch rüstet sich das Rote Kreuz im Bezirk schon jetzt, um von der Kraft der Sonne zu profitieren. "Wir haben unsere Ortsstellen, insgesamt haben wir zehn im ganzen Bezirk, einem Gebäudecheck der Energieagentur Steiermark unterzogen. Dabei wurde überprüft, ob die Dächer für Fotovoltaikanlagen geeignet sind", sagt Schrittwieser. Das erste Ergebnis dieser Untersuchung ist bereits auf dem Dach der Bezirks- und Ortsstelle neben dem Brucker LKH sichtbar, wo um 38.000 Euro eine Fotovoltaikanlage errichtet wurde. "Die ist seit Juli in Betrieb und dürfte sich nach viereinhalb Jahren amortisieren", sagt BezirksgeschäftsführerinSilke Jungbauer. Zusätzlich hofft das Rote Kreuz, durch Förderungen und die Unterstützung der Gemeinden - im aktuellen Fall Bruck - zumindest die Hälfte der Investition wieder hereinzubekommen.

Dadurch soll ein Großteil des Strombedarfs selbst gedeckt werden, hofft Schrittwieser. Rund 9000 Kilowattstunden monatlich benötigt das Rote Kreuz allein an diesem Standort. "Das hat damit zu tun, dass unsere Autos ständig Strom brauchen. Auch wenn sie keine E-Autos sind, haben sie einen Stecker", erklärt Schwaiger. Schließlich benötigen die in den Fahrzeugen verbauten Terminals ebenso Strom wie der Funk. Zum Vergleich: Der durchschnittliche Stromverbrauch eines Zwei-Personen-Haushalts liegt bei 3000 Kilowattstunden pro Jahr. "Nach einem Monat in Betrieb sehen wir, dass wir 6000 Kilowattstunden selbst erzeugen können", sagt Schwaiger.