Mit den Öffnungen der Gastronomie startet auch wieder das Trinken in Gesellschaft. Eine Versuchung für alkoholkranke Menschen. "Für sehr motivierte Leute, die schon mitten im Prozess waren und wirklich eine Veränderung wollten, war Corona hilfreich", sagt Barbara Hochstrasser von b.a.s (betrifft Abhängigkeit und Sucht) Bruck. "Andererseits wurden einige Menschen rückfällig, die schon länger trocken waren." Etwa durch belastende Situationen wie Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit oder Einsamkeit. "Vulnerable Personen sind anfälliger für Alkoholkonsum", so Hochstrasser. Soziale Isolation sei ein Faktor, der vermehrt zur Flasche greifen lässt. "Im ersten Lockdown gab es keine persönlichen Treffen der Anonymen Alkoholiker." Eineinhalb Monate lang waren alle Beratungsstellen für physische Kontakte geschlossen. Alles geschah übers Telefon oder via Videoberatung. Schon im zweiten Lockdown änderte sich dies. "Die Personen konnten zwischen Telefon oder Face-to-Face-Kontakt wählen", erzählt Hochstrasser. Gerade für Suchtkranke ist der Kontakt sehr wichtig, da sie oft isoliert leben.