Mitte Dezember beschloss der Brucker Gemeinderat einstimmig, dass in der Stadt flächendeckend eine 30-km/h-Beschränkung eingeführt wird. Die Weichen dafür wurden schon 2015 gestellt, aber solche Maßnahmen erfordern einiges an Vorarbeiten.
Seit letzter Woche werden die Tafeln montiert, und ab dem Zeitpunkt der Montage gilt der 30er. Um die Bevölkerung darauf hinzuweisen, hat Bürgermeister Peter Koch dies auch auf Facebook verkündet: „Das wird ein wichtiger Beitrag zur Verkehrssicherheit aller sein“, betont er.
Zu Fuß schneller
Die Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten, aber bei Weitem nicht alle teilen diese Ansicht des Bürgermeisters. „Da geh ich ja zu Fuß schneller“, meint eine Dame. „Der 30er wäre schon vor längerer Zeit notwendig gewesen“, kontert eine andere. „Niedrigere Geschwindigkeit ist nicht gleich mehr Sicherheit“, bezweifelt ein Leser. Ein anderer fände es für die Verkehrssicherheit besser, auch den Fußgängern das Handy zu verbieten.
Einige kritisieren, dass schon jetzt zu wenig kontrolliert wird, anderen hingegen wird zu viel kontrolliert, sie sehen den 30er als Maßnahme, um die Autofahrer abzukassieren. Es wird sogar ein Zusammenhang mit den leeren Geschäften in der Stadt hergestellt. Kurz: Das Thema bewegt die Menschen.
Ein Thema, das polarisiert
Der Bürgermeister sieht das gelassen: „So ein Thema polarisiert natürlich, da haben alle eine Meinung. Es gehört zum Wesen der Demokratie, dass über so etwas diskutiert wird, auch emotional.“ Koch betont, dass man mit dieser Maßnahme Erfahrungen nütze, die in anderen Städten gemacht worden sind, etwa dass die Zahl der Unfälle rückläufig ist: „Man weiß aber auch, dass bei einer 30er-Beschränkung im Schnitt 40 gefahren wird, und bei einem 50er fahren viele 60 km/h.“
Allzu viel ändert sich in Bruck ohnehin nicht. In den Siedlungen gilt schon jetzt weitgehend der Dreißiger. Neu hinzu kommen die Stadionstraße, der E-Werks-Hügel, die Oberdorferstraße und die Theodor-Körner-Straße. Der 50er bleibt in der Leobnerstraße, der Wiener Straße und der Tragösser Straße sowie auf einigen Straßen in Oberaich: der Landskronstraße nach der Gärtnerei Schacherl und der Mötschlachstraße in Picheldorf. Die Stadt will mit der Neu-Beschilderung auch den Wildwuchs an Schildern durchforsten. Etwa bis Ostern soll alles fertig sein.