Kinder muss man lieben, wenn aus ihnen etwas werden soll“, einer von vielen Rosegger-Sprüchen, die die Wände in der Waldschule in Alpl zieren, die heuer zum 100. Todestag des berühmten Literaten mit heftigem Zuspruch rechnet. Der Bau ist nur ein sichtbares Zeichen für das große soziale Engagement des einstigen Waldbauernbuben. 1902 im Eiltempo errichtet, zogen nach fünf Monaten die ersten Schüler ein. Das war dem Spendensammler Rosegger zu danken, alle Erlöse aus seinen gut bezahlten Lesungen flossen damals in den Schulbau. Die Widmungsurkunde belegt die Weitsicht des Förderers: Sollte die Schule einmal überflüssig werden (sie schloss 1975, als es nur noch drei Schüler gab, die Pforten), möge die Gemeinde Krieglach für eine würdige Nachfolge sorgen.
Das tut diese redlich: Peter Roseggers Waldschule ist ein Ausstellungsort, im ersten Stock unter dem Dach präsentiert sich ein originales Klassenzimmer von seinerzeit, daneben liegt das Privatgemach für den großen Sohn. Hierher zog sich der zur damaligen Zeit längst international anerkannte und geehrte Mann zurück, wenn ihm der Wirbel im Haus in Krieglach zu viel wurde.
Die dortige Villa wurde übrigens von Mai bis September 1877 auch im Eilzugstempo aus dem Boden gestampft. Die feuchten Wände wären die erste Gabe seines neuen Heimes gewesen, merkte der Bauherr an, erst dann hätten sich die Freuden eingestellt.
Heute dient das einstige Sommer-Wohnhaus der Familie Rosegger als Museum, das es sich zur Aufgabe macht, ein Gesamtbild des Dichters und Denkers abzuliefern.
Helena Wallner