Nach der Absage des Brucker Stadtfestesgingen die Wogen hoch. Der Brucker Bürgermeister Peter Koch betonte, dass die Stadt das Fest zwar nicht mehr subventionieren kann wie bisher, ihm liege aber sehr daran, dass es weiterhin stattfindet, wenn auch vielleicht in abgespeckter Form.

Dienstagmittag fuhr Koch nach Graz zu Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Schickhofer, der für die Regionen zuständig ist und damit in gewisser Weise auch für das Brucker Stadtfest. Koch erläuterte Schickhofer die Situation: Einerseits ein Fest mit fast 30-jähriger Tradition, andererseits aber Kosten für dieses Fest, die sich die Stadt einfach nicht mehr leisten kann.

Schickhofer sagte zu, das Brucker Stadtfest mit 15.000 Euro zu unterstützen. Erleichtert konnte Koch die Heimfahrt antreten. Das Stadtfest dürfte vorerst gerettet sein. Allerdings ist noch fraglich, in welcher Form und Größe. Die Diskussion der letzten Tage hat auch gezeigt, dass eine grundsätzliche Neuausrichtung des Stadtfestes nötig ist. Einerseits wegen der Kosten, andererseits aber auch wegen des Unbehagens mancher Vereine, die trotz großen Arbeitsaufwandes kaum mehr auf ihre Kosten kamen.
Für den Brucker Bürgermeister brachte der Besuch in Graz eine Gnadenfrist für das Stadtfest: „Ich danke Michael Schickhofer für diese Unterstützung. In den letzten Tagen haben wir alle gesehen, wie sehr den Bruckerinnen und Bruckern das Stadtfest am Herzen liegt.“

Vereine sind am Zug, Baierl geht

Koch will im Jänner alle Vereine einladen, gemeinsam über die Zukunft des Stadtfestes zu diskutieren. Er ist zuversichtlich, dass man ein schönes Stadtfest auch um weniger Geld auf die Beine stellen kann.
Wie das allerdings aussehen wird, wie viele Bühnen es geben wird, wie ausgedehnt es sein wird und ob wieder Eintritt kassiert wird, darüber kann und will Koch keine Auskunft geben: „Das soll in enger Zusammenarbeit mit den Vereinen besprochen werden, von mir kommen vielleicht Vorschläge, aber keine Vorgaben.“ Klar ist für ihn, dass die Stadt nicht mehr so fördern kann wie bisher: „Alle müssen sparen, auch die Stadt Bruck.“

Für Michael Baierl, den Obmann des Stadtfest-Vereins, kam die Fahrt nach Graz „spät, aber doch. Er hätte ja auch schon früher fahren können, dann wäre ihm der ganze Wirbel erspart geblieben.“
Baierl will beim Neustart nicht mehr dabei sein: „Nach allem, was passiert ist, bin ich der falsche Mann. Aber der Bürgermeister wird sicher jemanden finden, der das Stadtfest in Zukunft organisiert.“