Der Kindberger Bürgermeister Christian Sander hat eine gute Nachricht für die Bevölkerung: „Mit Beginn des Advents wird die Baustelle eingewintert. Dann herrscht Ruhe bis zum Mai, und die Durchfahrt ist ungehindert befahrbar.“ Einiges ist in der Kirchengasse noch nötig, aber dann ist für heuer Ruhe.

Alfred Posch, der Leiter des Kindberger Wirtschaftshofes, ergänzt: „Wir werden überall, wo die Fahrbahn aufgegraben war, provisorisch asphaltieren, damit wir nicht diese ganze Zeit Staub und Schmutz haben. Im kommenden Jahr wird ohnehin die gesamte Landesstraße durch Kindberg erneuert.“

Sander und Posch wissen, dass es für die Anrainer und vor allem für die Geschäftsleute in der Innenstadt nicht leicht ist, mit der Baustelle zu leben. Sander: „Da müssen wir durch, und der Zustand des 70 Jahre alten Kanals und der Wasserleitungen hat uns gezeigt, dass es höchste Zeit war, dies alles zu erneuern.“ So versickerte aus der Wasserleitung mindestens ein Sekundenliter, das sind immerhin 3600 Liter in der Stunde. Damit ist es nun vorbei.

Bürgermeister Christian Sander ist sehr zufrieden mit dem Tempo und der Qualität der Bauarbeiten
Bürgermeister Christian Sander ist sehr zufrieden mit dem Tempo und der Qualität der Bauarbeiten © Franz Pototschnig

Beide loben die Baufirma Kostmann, die die umfangreichen Arbeiten bisher zügig und sehr gut organisiert über die Bühne brachte. So wurden die Grabungsarbeiten in sechs Abschnitte unterteilt, und es wurde immer erst der nächste Teil begonnen, wenn der vorige abgeschlossen war. Außerdem hatten die Anrainer die Chance, zu relativ geringen Kosten ihre Zuleitungen zu erneuern. „Das wurde auch vielfach angenommen, denn diese Gelegenheit kommt sicher so schnell nicht wieder“, erläutert Posch.

Kanal, Wasser, Gas, Strom und moderne Lichtwellenleiter sind jetzt in der Straße: „Damit sind wir auch zukunftsfit für alle Unternehmen, die schnelle Datenleitungen benötigen“, sagt Sander. Er dankt der Bevölkerung für ihr Verständnis, weist aber auch darauf hin, dass man gerade erst bei der Halbzeit angelangt ist: „Im kommenden Jahr wird die Landesstraße erneuert und die Fußgängerzone vergrößert und neu gestaltet. Das wird ebenfalls eine Belastung, aber dafür haben wir danach eine völlig neue Innenstadt.“

Werner Schöffmann ist froh, dass bald Pause bei den Bauarbeiten ist
Werner Schöffmann ist froh, dass bald Pause bei den Bauarbeiten ist © Franz Pototschnig

Mit diesem Trost muss auch die Kindberger Wirtschaft leben, wie Werner Schöffmann, der Obmann der Werbegemeinschaft, aus eigener Erfahrung weiß: „Natürlich spüren wir alle die Baustelle bei den Umsätzen, manche mehr, andere weniger. Am schwierigsten ist es immer dort, wo gerade gegraben wird.“

Wenn es regnet, war alles dreckig, war es hingegen trocken, staubte es gewaltig, denn der Verkehr war stets üppig, die Kaufleute führten zahlreiche Aktionen durch, vom Grillen der „Baustellen-Braunschweiger“ bis zur Suppenstraße, bei der heuer 2500 Teller Suppe ausgegeben worden sind.

Schöffmann lobt die Kunden für ihre Geduld: „Viele kommen trotz der Baustelle, aber deutlich weniger als sonst.“ Aber auch er kann sich über ein weiteres halbes Jahr Baustelle damit trösten, dass Kindberg nach dem Bau schöner sein wird.