Die wirtschaftliche Lage ist für viele nicht einfach, auch in der Textilbranche kracht es: Jetzt hat es ein traditionelles Modehaus im Mürztal erwischt. Das Bekleidungsgeschäft Fuchs mit seinem Stammhaus in Mürzzuschlag ist insolvent. Betroffen sind damit auch die Filialen in Krieglach, Kindberg und Kapfenberg sowie im niederösterreichischen Gloggnitz.
Den Aktiva von rund 1,5 Millionen Euro, stehen Passiva von etwa 3,3 Millionen Euro gegenüber. Vorerst sollen die Geschäfte weiterlaufen, denn es wird ein Sanierungsverfahren beantragt. „Wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht, doch wir sind an einem Punkt angelangt, an dem man als verantwortungsvoller Unternehmer diesen Schritt setzen müsse“, erklärt Inhaber Ronald Fuchs.
Quote von 20 Prozent
Beantragt wird eine Sanierung ohne Eigenverwaltung mit einer Quote von 20 Prozent. Im Klartext: Die insgesamt rund 120 Gläubiger sollen auf 80 Prozent ihrer Forderungen verzichten. Diese müssen dem Sanierungs- und Restrukturierungsplan, bei dem das Modehaus von Insolvenzexpertin Andrea Fruhstorfer unterstützt wird, noch zustimmen.
Damit hofft man, dass die Geschäfte, die vorerst weiterlaufen, auch in Zukunft bestehen und auch die 41 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gehalten werden können. In einer Presseaussendung betont man, zentraler Teil des Sanierungsplans sei eben die uneingeschränkte Fortführung des Geschäftsbetriebs. „Wir wollen gestärkt aus diesem Prozess hervorgehen“, so Fuchs.
Traditionsunternehmen
Das Modehaus ist ein steirisches Traditionsunternehmen mit starker Verwurzelung im Mürztal und in der Semmeringregion. Unter der Führung von Ronald Fuchs, der 1978 in dritter Generation den Betrieb übernahm, entwickelte es sich zu einer regionalen Größe und führt Modemarken und ein umfangreiches Sortiment. Im Mürztal ist es auch als „Mini Kastner & Öhler“ bekannt, das Modehaus hat sich aber auch einen guten Ruf bis nach Graz und Wien erworben.