Die Stimmung in der Küche von Marianne Rossmann in Turnau könnte nicht besser sein. Aufgeregt reden Maxi, Fabio und Clemens durcheinander, während Theresa die Burschen mit etwas Abstand beobachtet. Die vier Freunde haben nämlich etwas Tolles vor. „Wir backen jetzt Kekse“, platzt es aus Fabio heraus.

Er ist 7 Jahre alt und mittlerweile ein routinierter Keksbäcker. „Kekse zu essen, ist aber mindestens so wichtig“, scherzt er und klettert auf die brandneue Kücheninsel. Ihm gleich tun es seine Freunde, denn Bäuerin Marianne Rossmann legt den vorbereiteten Teig auf die Arbeitsplatte. „Wir backen Mürbteigkekse. Die mag ja wirklich jeder“, sagt sie. Der Teig war im Kühlschrank zum Rasten und liegt jetzt vor ihnen in der Mitte. Zur Unterstützung ist auch Nicole Fladl, ebenso eine Turnauer Bäuerin, mit von der Partie.

„Es ist uns ein Anliegen, Kekse für die Benefiz-Keks-Aktion beizusteuern“, sagt Fladl. Denn zum sechsten Mal backen die Bäuerinnen aus dem Bezirk Bruck-Mürzzuschlag Kekse für die Hilfsorganisation „Steirer helfen Steirern“ und verkaufen sie am Donnerstag, dem 28. November, ab 9 Uhr vor dem Büro der Kleinen Zeitung am Brucker Hauptplatz. „Welche Sorten wir genau machen werden, ist noch nicht ganz klar. Ein paar Tage sind es ja noch bis zum Verkauf“, sagt Fladl.

Um aber in Schwung zu kommen, wird mit den Kindern gebacken. „Ich mag am liebsten Schoko-Kekse. Die normalen Kekse sind aber auch ok“, schallt es auf einmal durch die Küche. Die vier Jahre alte Theresa hat sich nämlich mit einem breiten Lächeln auf den Lippen zu Wort gemeldet und somit zum Keksebacken aufgefordert.

Flinke Finger, ein Traktor und die Kekse

Mit flinken Fingern verteilt Rossmann das Mehl auf der Arbeitsfläche und rollt den Teig aus, während Fladl eine Schachtel mit Keksausstechern herumgibt. „Den Traktor nehme ich“, sagt Fabio und legt gleich los. Clemens nimmt sich einen Stern und Maxi greift zum Christbaum. „Wo ist denn der Mond? Den hätte ich so gerne“, sagt Theresa. Ganz unten in der Schachtel entdecken die Freunde dann den herbeigesehnten Mond und können endlich loslegen.

„Beim Keksebacken kommt es aber nicht nur auf die Ausstecher an“, sagt Rossmann und lacht. Als Bäuerin legen Rossmann und Fladl nämlich großen Wert auf die Zutaten, die sie verarbeiten. „Man schmeckt einfach, ob im Mürbteig echte Butter drinnen ist. Wir orientieren uns an den Lebensmitteln, die in unserer Nachbarschaft bekommen - wenn möglich, dann direkt am Hof“, erklärt Fladl.

Während die zwei Frauen über Zutaten sinnieren, füllen sich die Bleche rasch mit Keksen. „Ab ins Rohr damit“, sagt Rossmann. Schon nach wenigen Augenblicken erfüllt ein herrlicher Keksduft die gesamte Küche. „Also, wenn man da nicht in Weihnachtsstimmung kommt, weiß ich auch nicht“, sagt Fladl. Mittlerweile knien alle vier Kinder auf der Kücheninsel, ihre Knie und Handflächen sind mit Mehl bedeckt und die Freude ist groß. „Wenn die Kekse dann ausgekühlt sind, verzieren wir sie mit Schoko und Zuckerperlen“, sagt Fabio.