Hildegard Horvath
Die Bruckerin Hildegard Horvath kam im Jahr 1979 zum Roten Kreuz. In diesen 45 Jahren hat sie diese Institutionen in vielen Bereichen geprägt. Die damals 35-Jährige eroberte als eine der ersten Frauen ihren Platz als Rettungssanitäterin und war in Bruck die erste Fahrerin. 2006 bis 2018 war sie Ortsstellenleiterin des Roten Kreuzes Bruck. Im Jahr 1982 begründete sie mit sieben Kolleginnen die sozialen Dienste im Brucker Roten Kreuz, die sie kontinuierlich ausbaute. Heute sind hundert Männer und Frauen ehrenamtlich in diesem Bereich tätig. Sie besuchen einsame Menschen in den Pflegeheimen, geben Lebensmittel bei der Österreich-Tafel aus, versorgen wartende LKH-Patienten mit Tee und Kaffee und verkaufen im Rotkreuz-Flohmarkt gebrauchte Kleidung, Möbel und Sportgeräte. Horvath hat die Organisation bereits in jüngere Hände gelegt, aber den Flohmarkt betreut sie nach wie vor mit viel Leidenschaft. Für ihre Arbeit wurde sie vielfach geehrt, unter anderem mit dem Ehrenring der Stadt Bruck.
Gudrun Schweiger
Menschen auf ihrem letzten Weg zu begleiten und jenen, die sich in Not befinden, zu helfen – das sind Herzensangelegenheiten für Gudrun Schweiger. Die Hauserin war 2006 Gründungsmitglied des Hospizvereins Schladming, übernahm 2014 die Teamleitung. Damals war sie bereits ein Jahr Obfrau des 2012 gegründeten Vereins „Hauser helfen Hausern“. Das soziale Engagement liegt ihr im Blut. „Ich habe das von daheim mitbekommen, mein Vater war schon so“, sagt die pensionierte Krankenschwester. Für ihr Wirken in der Hospizbewegung wurde Schweiger 2023 mit dem Goldenen Ehrenzeichen des Landes Steiermark ausgezeichnet. Wieviele Menschen Hilfe seitens des Hospizteams und des Hauser Vereins erhalten haben, „weiß ich gar nicht so genau. Meine Generation ist mehr fürs Arbeiten und weniger fürs Schreiben und Zählen“.
Iron Women – Frauen an der Eisenstraße
Es sei eine Schwäche von Frauen, kaum Netzwerke aufzubauen, um sich gegenseitig zu unterstützen und das Leben zu erleichtern. Das sahen einige Frauen entlang der Eisenstraße nicht so und begannen ihr Netz zu spinnen. „Iron Women – Frauen an der Eisenstraße“ ist mittlerweile ein Synonym für gelungene Verbindungen, Austausch und Unterstützung geworden. Stellvertretend für die mittlerweile mehr als 100 Iron Women stehen die Agenturchefin Simone Maurer-Jobst (Mautern), die langjährige Leiterin des Kultur-Quartiers Leoben Susanne Leitner-Böchzelt (Mautern und Leoben), die Gastwirtin und Köchin Ilse Blachfellner-Mohri (St. Michael) sowie die Architektin Alexandra Stingl-Enge (Trofaiach) dafür, Frauenthemen sichtbar zu machen. Und diese Themen für Einheimische und zugezogene Frauen in der Region beziehen sich nicht nur auf typische Frauenthemen wie Kinder und Familie, sondern auch auf die Bereiche Beruf, Bildung, Kultur und ein lebendiges Wissensnetzwerk.
Lukas Ebner
Wie wichtig die Feuerwehren von nebenan als Helfer in der Not sind, wurde insbesondere in diesem Sommer vielerorts auf dramatische Weise sichtbar. Massive Unwetter ließen Bäche übergehen und dutzende Ortschaften in Wasser und Schlamm untergehen. In der Steiermark traf es das beschauliche Thörl im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag zweimal besonders heftig. Lukas Ebner, seit 2017 Kommandant der FF Thörl, steht stellvertretend für die dutzenden Einsatzkräfte, die tagelang ehrenamtlich im Einsatz waren. Sie pumpten die Keller ihrer Freunde und Bekannten aus, während mitunter ihre eigenen selbst unter Wasser standen. und mitunter großen Gefahren ausgesetzt waren. Der 34-jährige Familienvater wurde bei einem Hochwasser im Juli von einer Sturzflut überrascht und musste drei Stunden auf einem Baum und Laternenmast festgeklammert ausharren. Dennoch ist für ihn der Freiwilligendienst das Größte: „Mich motiviert die gelebte Kameradschaft, die Feuerwehr ist wie meine Familie.“
Marcel Pichler
Marcel Pichler gehört zu den jüngsten Rotkreuz-Ortsstellenleitern der Steiermark. Mit nur 27 Jahren übernahm er die Aufgabe im vergangenen März von Zeltwegs Bürgermeister Günter Reichhold. Dieser hat viel Lob für das Engagement seines Nachfolgers übrig: „Ich kenne Marcel seit seiner Kindheit, er ist ein Rotkreuzler mit Fleisch und Blut.“ Nicht umsonst wurde er der von Pichler selbst eingebrachte Wahlvorschlag einstimmig angenommen. Rund 11.000 Dienststunden hat Marcel Pichler bereits angesammelt, er ist ausgebildeter Notfallsanitäter, Lehrsanitäter und hat eine Führungskräfteausbildung. Selbst ehrenamtlich tätig, will er die Zahl der freiwilligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in allen Leistungsbereichen des Roten Kreuzes Zeltweg erhöhen. Beruflich muss der neue Zeltweger Rotkreuz-Chef den Spagat zwischen seiner Heimatstadt und Graz schaffen. Dort ist er an der Uniklinik für Anästhesiologie als Diplompfleger beschäftigt. Pichler ist zudem bei der Zeltweger Feuerwehr engagiert, und wenn noch Zeit bleibt, liebt er den Nervenkitzel und frönt dem Fallschirmspringen.