Christoph Kuhn ist müde und erschöpft. Der Naturliebhaber, der mit seinen Schlittenhunden ausgiebige Touren am Fuße des Hochschwabmassivs gemacht hat, bemüht sich seit mehr als zwei Jahren, um seine Tiere wieder zurückzubekommen. Er ärgert sich über die Behörden: „Sonst ist man bei jeder Kleinigkeit fällig, aber da passiert einfach nichts“, schüttelt der 63-Jährige den Kopf. Um seinen Unmut zu verstehen, muss man zurückblenden: Vor etwa zwei Jahren wurde auf seinem Anwesen in Turnau (Bezirk Bruck-Mürzzuschlag) die Behörde tätig. Nach einer anonymen Anzeige nahm man ihm alle zwölf Schlittenhunde ab. Dabei seien haarsträubende Fehler passiert, wie das Landesverwaltungsgericht (LVWG) in einem Erkenntnis später feststellen sollte. Der Amtstierarzt hatte etwa die Hundehaltung beurteilt, ohne die Anlage vor Ort gesehen oder die Tiere untersucht zu haben.