Im Jahr 2019 besuchte Gustl Damberger mit seiner Gattin das Fest „30 Jahre Kleine Zeitung Bruck“. An diesem Tag verabschiedete er sich offiziell von der journalistischen Arbeit, für unser 30-Jahr-Jubiläum hatte er ein wehmütiges Lächeln übrig. Kein Wunder, seine eigene journalistische Arbeit begann 40 Jahre früher: Im Jahr 1949 schickte der damals 19-Jährige erste Sportberichte aus Kindberg nach Graz. 19 Schilling waren sein erstes Honorar der „Kleinen“, verdient mit einem Bericht über ein Fußballspiel des Werkssportvereins Kindberg.

Damit begann eine Leidenschaft, die ihn sein ganzes Leben lang nicht mehr loslassen sollte. Gustl, der 1930 als Arbeiterkind in Kindberg geboren wurde, verlor früh den Vater und konnte trotzdem die Handelsschule in Bruck absolvieren. 40 Jahre lang arbeitete er im Kindberger Rohrwerk, heute Voestalpine Tubulars.

August Damberger, den alle nur als „Gustl“ kannten, fiel in Graz auf. Bald kamen Aufträge für kleine und große Ereignisse in der ganzen Obersteiermark. Er belieferte neben der Kleinen Zeitung auch den Obersteirer, bald meldeten sich auch andere Abnehmer, etwa die „Neue Illustrierte Wochenschau“, die „Neue Post“ oder die „Bunte“.

Gustl Damberger im journalistischen Einsatz
Gustl Damberger im journalistischen Einsatz © KK

Redakteure kamen und gingen, der Gustl blieb, er blieb sieben Jahrzehnte lang eine Konstante in der obersteirischen Zeitungslandschaft. Bei seinem Abschied 2019 gratulierte auch „Kleine“-Chefredakteur Hubert Patterer und nannte ihn „ein journalistisches Urgestein, wie es in Österreich sicher einzigartig ist“. Und weiter: „Ohne die Aufbauarbeit unzähliger Pioniere, wie Sie einer sind, stünde die Kleine Zeitung heute nicht so gut da.“

Im Jahr 1959 heiratete Gustl seine Friederike, die beiden haben zwei erwachsene Töchter und drei Enkel. 1967 wurde das Haus über den Dächern von Kindberg bezogen, und dazwischen fand der leidenschaftliche Journalist immer Zeit für das Schreiben. Seine geliebte Schreibmaschine war auch noch in Aktion, als er das Autofahren schon längst aufgegeben hatte.

Am Dienstag starb Gustl Damberger nach langer schwerer Krankheit, er stand im 95. Lebensjahr. In seinen letzten Jahren wurde er von seiner Frau aufopfernd gepflegt. Die Beerdigung beginnt kommenden Dienstag, dem 22. Oktober, um 13 Uhr in Kindberg.