Die „Manufaktur Matauschek – MaMa“, früher „Alutechnik Matauschek“ hat seit dem Vorjahr ein ganz spezielles Fenster im Programm: Es heißt schlicht „Johann“ und ist im Grunde das selbst entwickelte Passivhausfenster „Bionium“, das einen Lodenanzug trägt. Firmenchef Franz Matauschek hatte schon lange überlegt, wie er seine Alufenster auch optisch von den Produkten der Mitbewerber abheben kann: „Mir sind die Fenster zu technisch, zu nüchtern, einfach zu unsexy, das wollte ich ändern.“

© Pototschnig Franz

Ideen kamen und gingen, und irgendwann kam Matauschek auf Textil: „Von da war es nicht mehr weit zum Loden. Ich trage selber gerne Loden und mag es wahnsinnig gern, wie sich die gewalkte Schafwolle anfühlt“, erzählt Matauschek. Der nächste Schritt war die Suche nach einem Produzenten: „Er sollte aus der Steiermark sein, denn meine Zulieferer suche ich möglichst in der Nähe. Da kam ich auf die Tuchfabrik Leichtfried in Weißkirchen bei Zeltweg.“

Die 1884 gegründete Firma erzeugt Wolltuche und Lodenstoffe und überzeugte Matauschek mit einem feinen Loden aus Merinowolle. Dieser Stoff wird in 200 Farben und Mustern für das Fenster namens „Johann“ angeboten: „Man kann seine Fenster in Pink ebenso wie in Schwarz beziehen lassen, man kann das Tuch modern, elegant oder rustikal wählen, sogar Schottenkaro ist im Angebot“, erläutert Matauschek. Der Loden wird in Kapfenberg zugeschnitten und in einem patentierten Verfahren mit Sprühkleber aufgebügelt.

Karminrot ist eine der rund 200 Möglichkeiten, wie man seine Fenster beziehen lassen kann
Karminrot ist eine der rund 200 Möglichkeiten, wie man seine Fenster beziehen lassen kann © Pototschnig Franz

Neben Privatkunden soll „Johann“ vor allem die Einrichter von Hotels und Restaurants ansprechen. Man kann die Fenster gut mit Vorhängen, Bettwäsche und Sitzmöbeln abstimmen. Vorteile sieht Matauschek nicht nur im Aussehen und in der Haptik: „Loden ist wasser- und schmutzabweisend, schalldämmend, langlebig und reguliert die Raumfeuchtigkeit.“ Und die Reinigung? „Kleiderbürste oder Staubsauger genügen, und durch das Wollfett, das Lanolin, perlen Flüssigkeiten gut ab.“

Seit dem Vorjahr ist das Fenster „Johann“ im Programm: „Wir sind auf diesem Feld Pioniere, und da dauert es immer, bis sich etwas durchsetzt“, sagt Matauschek. Und der Preis: „Etwa zehn Prozent über dem Normalpreis für unser Alufenster, aber dafür bekommt man etwas garantiert Einzigartiges“, sagt der Firmenchef.

Die Manufaktur Matauschek am westlichen Rand des Kapfenberger Industriegebiets
Die Manufaktur Matauschek am westlichen Rand des Kapfenberger Industriegebiets © Pototschnig Franz

Fenster sind nicht das einzige Segment, in dem die Manufaktur Matauschek tätig ist. Wintergärten, Dachflächenfenster, Haustüren, Glasfassaden, Vordächer und vieles mehr wird in Kapfenberg erzeugt. „Wir haben kein Warenlager und arbeiten nur auf Bestellung“, sagt Matauschek, der derzeit 55 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Sein Einzugsgebiet ist „die ganze Welt“, schmunzelt er: „Wir arbeiten gerade an Bestellungen von der Cote d‘Azur, aus Berlin und aus Amsterdam.“ Über Aufträge aus der Region freut er sich besonders: „Da kommen wir den Kunden auch preislich entgegen, weil wir in der Region leben und am liebsten für die Region arbeiten.“