„Wenn es im Winter keine Tomaten gibt, ist das dann so schlimm?“, fragt Valentin Riegler. Auf einem Feld in Hönigsberg direkt hinter dem Autohaus Knoll befindet sich sein großer Garten. Hier baut er übers Jahr verteilt rund 70 verschiedene Gemüsesorten an. Diese verkauft er dann unter anderem auf Märkten in Langenwang oder Schirmitz. Auch heimische Gastronomiebetriebe zählen zu seinen Kunden. Die Idee, selbst Gemüse anzubauen, kam Riegler nach seinem Abschluss in Agrarwissenschaften. „Ich habe einfach gemerkt, dass es mir nicht guttut, den ganzen Tag vor dem Computer zu sitzen“, berichtet der junge Landwirt.

Nun, in der dritten Saison seit Beginn seiner Selbstständigkeit, hat er schon viel über das Unternehmerdasein und die Landwirtschaft gelernt. „Es ist harte Arbeit – besonders am Anfang braucht es Zeit, um ein treues Publikum zu gewinnen.“ Derzeit arbeitet er rund 50 Stunden die Woche, obwohl er bereits einen Mitarbeiter für 30 Stunden angestellt hat. „Natürlich ist es anstrengend, aber der Mensch hat zwei gesunde Hände.“

„Die Bücher stimmen nicht immer...“

Obwohl sich Riegler im Studium mit Landwirtschaft befasst hat, konnte er vor seinem Start in die Selbstständigkeit noch wenig Praxiserfahrung sammeln. „Ich habe zwar immer schon privat gegärtnert, aber in diesem Ausmaß ist es eine ganz andere Herausforderung. Vieles lerne ich mir derzeit selbst dazu“, sagt er. Seine Erfahrungen sammelt er oft durch Experimente, sei es mit neuen Düngemitteln, Gemüsesorten oder Anbaumethoden. „Die Bücher stimmen nicht immer. Besonders in unserem Klima in der Obersteiermark funktioniert manches anders“, bemerkt Riegler.

Valentin Riegler
Valentin Riegler © Maria Troppacher

Wichtig ist Valentin Riegler auch die Nachhaltigkeit. „Meiner Meinung nach führt in Zukunft kein Weg an der Bio-Landwirtschaft vorbei“, sagt er. „So eine kleinstrukturierte Arbeitsweise wie bei uns funktioniert einfach besser.“ Dabei achtet er auch darauf, den Boden nicht zu überlasten. „Gemüseanbau kann für den Boden anstrengend sein. Deshalb achte ich darauf, den Boden genug zu nähren und meine kleinen Mitarbeiter, wie die Regenwürmer, nicht zu vernachlässigen“, erzählt Riegler.

Valentin Riegler ist stolz auf seine Arbeit: „Mir kommt einfach vor, dass ich einen sinnvollen Beitrag zur Gesellschaft leiste. Es ist immer schön zu sehen, wenn sich die Menschen freuen.“