Was haben Hochschwab, Bärenschützklamm und der Grüne See gemeinsam? Abgesehen von ihrer Lage im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag und ihrer großen Beliebtheit bei Gästen aus ganz Österreich, werden bei allen drei Ausflugszielen Parkgebühren eingehoben. Im Tagestarif sind jeweils sechs Euro zu entrichten, zudem gibt es Sondertarife für die Saison und das ganze Jahr.
Welchen Sprengstoff diese Kosten bieten, zeigte sich jüngst etwa in der Bärenschützklamm, wo ein geplanter „Premiumparkplatz“ um zwölf Euro eine Petition mit 1600 Unterschriften hervorrief. Die Pernegger Bürgermeisterin Eva Schmidinger und die Initiatoren der Petition stehen weiterhin im Austausch und suchen nach einer Lösung. Auch in der Bezirkshauptstadt Bruck sorgten die geplanten Gebühren im Weitental für heftige Reaktionen, Bürgermeisterin Andrea Winkelmeier bemüht sich mittlerweile um eine kostenfreie Lösung für Einheimische.
Parkgebühren bedeuten nicht gleich Parkgebühren
Von Seiten des Tourismusverbandes Hochsteiermark, zeigt sich Obmann Nino Contini grundsätzlich verständnisvoll für die Einführung der Gebühren. Die Erhaltung der Ausflugsziele sei schließlich auch mit entsprechenden Kosten verbunden. „Es ist oft das Problem, dass die Wertschöpfung nicht in der Region bleibt“, erklärt er und ergänzt: „Mir ist es wichtig, dass die Betreiber von Ausflugszielen eine Chance haben zu überleben.“ Dafür seien Parkgebühren eben ein probates Mittel.
Continis Verständnis rührt allerdings auch daher, dass die Gebühren in den meisten Fällen bei einer Konsumation refundiert werden würden. „Oft kommt man den Gästen auch entgegen, die Gebühren sind in der Regel für diejenigen, die vor Ort nichts konsumieren.“ So geht man etwa konkret am Fuß des Hochschwabs vor: Bei einem Konsum ab 20 Euro oder einer Übernachtung im Gasthaus Bodenbauer entfällt die Gebühr für den Parkplatz.
„Die Wertschöpfung bleibt sonst nicht in der Region und ohne sie ist der Betrieb nicht möglich. Für uns als Tourismusregion steht im Vordergrund, dass wir unsere Attraktionen erhalten wollen. Das kostet leider entsprechend Geld“, stellt Contini klar. Man könne die Parkplatzgebühren daher als Beitrag zur Erhaltung der Attraktionen verstehen. „Wir sind davon abhängig, dass Gäste, die unsere Ausflugsziele nutzen, ein Ticket kaufen und in den dazugehörigen Beherbergungs- und Gastronomiebetrieben etwas konsumieren“, so Contini.
Allein sind Hochschwab, Bärenschützklamm und der Grüne See mit den Gebühren im Bezirk nicht, unter anderem ist das Parken auch am Erlaufsee (zwölf Euro), am Preiner Gscheid (vier Euro), der Ganzalm (vier Euro), dem Parkplatz „Zirbisegger“ am Hochlantsch (vier Euro) und der Roten Wand in Tyrnau (sechs Euro) kostenpflichtig.