Seit 1. April gibt es auf der B 23 zwischen Mürzssteg und Frein kein Durchkommen: Starke Stürme und damit einhergehende Schäden durch Felsstürze, Steinschläge und umgestürzte Bäume sorgten für eine Totalsperre im Bereich der Tunnelanlage „Totes Weib“ – auch weil im Zuge der Beurteilungen mehrerer Geologen innerhalb des knapp zwei Kilometer langen Bereichs Gefahr im Verzug festgestellt wurde.
Um die Räumung des betroffenen Straßenabschnitts kümmerten sich seitdem die Österreichischen Bundesforste, eine Spezialtiefbaufirma und der Straßenerhaltungsdienst. Unter widrigen Bedingungen arbeiteten deren Mitarbeiter am Seil akribisch den Felsen ab, mittlerweile konnte man diesen Teil der Arbeiten abschließen, erklärt Verkehrsreferent Anton Lang.
Augenschein von der Räumung
Felssturzgefahr verhindert Öffnung
Währenddessen hatte man bereits mit ersten Sicherungsarbeiten begonnen. „Wir hatten die leise Hoffnung, die Sicherungsarbeiten unter einspuriger Verkehrsführung durchführen zu können“, erklärt Lang, „Nach einer erneuten Beurteilung eines Sachverständigen ist das jedoch nicht zu verantworten, da es im Zuge der Arbeiten vereinzelt zu Felsstürzen kommen kann.“
Somit wird der Verkehr weiterhin wie gehabt vom Ortsteil Frein über den Lahnsattel zur B 21 (Gutensteiner Straße, Landesgrenze), das Halltal nach Mariazell, dann auf der B 20 (Mariazeller Straße) von Mariazell bis Aschbach und über die L 113 (Niederalplstraße) nach Mürzsteg umgeleitet.
Lokalaugenschein nach dem Felssturz auf die B23
Um die Straße in Zukunft vor weiteren Schäden abzusichern, sind großflächige Schutzmaßnahmen geplant. „Insgesamt sind sechs Steinschlagschutzverbauungen mit einer Gesamtlänge von rund 500 Metern notwendig. Dafür müssen in etwa 290 Anker bis zu sechs Meter tief in den Felsen gebohrt werden. Die Fläche aller Schutznetze, die bis zu fünf Meter hoch sind, beträgt 1900 Quadratmeter“, konkretisiert Projektleiter Markus Adam von der Abteilung A16 (Verkehr und Landeshochbau) des Landes Steiermark, das Vorhaben.
Wenn man diese Maßnahmen planmäßig umsetzen kann, sollten die Arbeiten bis zum Beginn der Sommerferien am 6. Juli abgeschlossen sein. Auch die Gesamtkosten des Projektes sind nun nach Abschluss der Dimensionierung der Schutzbauwerke konkreter: Ursprünglich hatte man diese auf mindestens 500.000 Euro geschätzt, nun dürften sie laut Lang knapp 1,2 Millionen Euro betragen.