Das bunte Schild über der Tür, das volle Schaufenster und die Geschäftsflächen stehen schon bereit, am 13. Mai ist es dann offiziell so weit und Richard Wawruschka eröffnet seinen Skateshop in Bruck. Skateboardfahrerinnen und -fahrern soll dort in der Schiffgasse bei „Second Life Skateboards“ alles geboten werden, was sie für die Fahrt auf ihren Bretten benötigt. Neben einer großen Auswahl an Skateboards und Longboards bietet das Geschäft auch Kleinteile und passende Kleidungsstücke an.

Was an den Brettern im Geschäft sofort auffällt, ist ihre farbenfrohe und vielfältige Gestaltung. Schriftzüge, Totenköpfe und vieles mehr reiht sich an den bunt bemalten Unterseiten aneinander. Dafür verantwortlich zeigt sich Wawruschka selbst, der bereits seit vielen Jahren künstlerisch aktiv ist und nun mit seinen Designs alten Skateboards neues Leben einhaucht. „Mit der Arbeit im Geschäft verbinde ich jetzt meine beiden großen Leidenschaften“, lächelt er.

Richard Wawruschka mit einem der ersten Boards, die er selbst bemalt hat
Richard Wawruschka mit einem der ersten Boards, die er selbst bemalt hat © KLZ / Moritz Prettenhofer

Bunte Boards erhalten zweite Chance

Ausgefallen sind dabei nicht nur die Designs, sondern auch der Herstellungsprozess. Denn Wawruschka setzt nicht nur auf Pinsel und Spraydose, sondern greift auch zu unkonventionellen Schablonen. „Das Muster kommt zum Beispiel von einem Platzdeckchen“, erklärt er detailverliebt und dreht das Longboard in seinen Händen. Wichtig sei es für ihn, sich an den Brettern kreativ austoben zu können, „nach Vorlage arbeite ich eher nicht“. Mit Ideen könne man aber trotzdem gern zu ihm kommen.

Blick in das neue Geschäft

Jene Skateboards, die er anschließend repariert und neu verziert, findet Wawruscka etwa auf Willhaben oder auf Flohmärkten. „Die Leute wissen oft gar nicht, was sie da weggeben“, lacht er und zeigt auf ein kleines Skateboard über der Verkaufstheke. „Das ist ein Fiberglassboard aus den Siebzigern, online wird das für bis zu 200 Euro angeboten.“ Er selbst hat es am Flohmarkt für 10 Euro ersteigert.

Neben seinen eigenen Brettern verkauft Wawruschka auch Skateprodukte von anderen österreichischen Händlerinnen und Händlern. So findet man etwa Skateboards vom Ennstaler Produzenten ennsskateboards sowie handgemachten Schmuck und Accessoires der Marke Kulla im Geschäft. „Wir unterstützen uns damit gegenseitig“, meint Wawruschka und hebt den Zusammenhalt zwischen den Kleinunternehmen hervor.

Treffpunkt für Skateszene

Vom Brucker Standort erhofft sich Wawruschka unterdessen einiges, denn die Skateszene ist seiner Ansicht nach in der Bezirkshauptstadt gut vertreten. „Ich habe mich schon im Vorfeld ein bisschen schlau gemacht und beim Skatepark vorbeigeschaut. Dort haben alle große Ohren bekommen, als ich vom Geschäft erzählt habe“, lacht er. Ohnehin schwebt ihm der Standort in der Schiffgasse als Treffpunkt für die Skaterinnen und Skater vor. „Es gibt etwa eine Werkbank im Geschäft“, sagt Wawruschka und zeigt auf einen Tisch am Eingang, „dort kann man gekaufte Rollen gleich selbst montieren“.

An der Werkbank können Skaterinnen und Skater selbst Hand anlegen
An der Werkbank können Skaterinnen und Skater selbst Hand anlegen © KLZ / Moritz Prettenhofer

Offen stehen die Türen des Skateshops montags bis freitags von 13 bis 19 Uhr, an Samstagen von 9 bis 13 Uhr. „Ich mache das alles alleine und brauche auch am Vormittag Zeit, um die Skateboards zu produzieren“, erklärt Wawruschka die Öffnungszeiten. Diese gelten ab 13. Mai, wenn das Geschäft offiziell eröffnet, am 17. Mai wird dieser Anlass mit einem Fest gefeiert. „Ich hoffe, die Leute bringen viel gute Laune mit“, grinst Wawruschka.