Kugel für Kugel fädelt Stefanie Pretterhofer auf eine feine Schnur. Konzentriert wägt sie Farbzusammenstellungen ab und sucht nach der perfekten Kombination. Die Krieglacherin gestaltet aber nicht bloß eine Kette, sie macht Schnuller- und Kinderwagenketten.
„Alles hat mit der Geburt meiner Tochter 2019 begonnen. Ich habe damals einfach eine Kette nach meinen Vorstellungen gestalten wollen. Kugeln und Materialien würde ich heute anders auswählen, der Grundgedanke hinter jeder Schnullerkette, die ich mache, ist aber immer noch der Gleiche: Ich will etwas Besonderes machen – schließlich ist jedes Kind besonders“, erklärt Pretterhofer.
Ein Jahr später, im Mai 2020, hat Pretterhofer dann ihr freies Gewerbe angemeldet und fädelt seitdem im Akkord. Ihre Schnuller- und Kinderwagenketten sind mittlerweile unter dem Namen „SchnuKiBe“ in den Mamiläden, im Kreativzentrum „Anders°Art“, bei „s‘Fachl“ im Grazer Citypark oder in „Ursis bunter Welt“ in Pischelsdorf zu finden. „Ich bin aber auch in Oberösterreich und in Wien vertreten und freue mich über jede individuelle Bestellung direkt bei mir. Als Einzelunternehmerin ist man voll und ganz für sein Geschäft verantwortlich und rund um die Uhr im Einsatz. Ohne die Rückendeckung der Familie würde das nicht funktionieren“, erklärt Pretterhofer – so fertigt ihr Mann beispielsweise Spielebögen nach Maß und unterstützt bei der Einrichtung der unterschiedlichen Verkaufstische.
Auflagen und Naturholz
Aufgefädelt werden bei Pretterhofer aber nicht irgendwelche Kugeln. Ganz im Gegenteil. Die Kugeln unterliegen strengen Auflagen. „Es ist leicht möglich, dass ein Baby an der Kette nagt. Entsprechend hoch sind die Anforderungen an die Materialien“, erklärt Pretterhofer. Kugeln, Hexagone und Buchstaben aus Silikon, Naturholzkugeln und behäkelte Holzkugeln kommen im Regelfall zum Einsatz. „Beißringe in unterschiedlichen Formen können auch gerne ergänzt werden“, sagt Pretterhofer und öffnet eine Schachtel in ihrer Werkstatt. In allerlei Farben warten die behäkelten Holzkugeln auf ihren Einsatz. „Die Kugeln werden nur für mich hergestellt – die kommen aus Neuberg“, erklärt Pretterhofer stolz.
In Sachen Farbgestaltung liegen Naturtöne im Trend. „Zartes Grün, Rosa und Hellblau werden gerne gekauft. Aber es spricht nichts gegen eine farbintensivere Variante. Nur bei den Namen bin ich begrenzt. Mehr als sieben Buchstaben kann ich leider nicht verwenden“, sagt sie. Die Limitierung hat auch einen Grund. „Vom Ende des Clips, der am Leiberl des Kindes befestigt wird, bis zur Schlaufe für den Schnuller darf die Kette 22 Zentimeter lang sein. Das hat mit der Strangulationsgefahr zu tun“, weiß sie. Eine weitere Sicherheitsmaßnahme ist die Prüfung jeder fertigen Kette mit einer Zugfeder. „Jeder Kette wird eingespannt und entsprechend aufgespannt. Auf bis zu fünf Kilogramm wird die Kette aufgezogen“, sagt die Krieglacherin.