Verwirrung, Orientierungsprobleme, Vergesslichkeit: die Symptome einer Demenzerkrankung können unterschiedlich sein, letztendlich bringt die Krankheit aber in den meisten Fällen eine Verschlechterung der geistigen Fähigkeiten mit sich. In Österreich ist die Tendenz bei der Anzahl der Betroffenen steigend: derzeit leben etwa 130.000 Menschen mit der Diagnose, bis ins Jahr 2050 dürfte sich die Zahl verdoppeln.
Durch mehr Bewegung und eine gesunde Ernährung kann man das Risiko, an Demenz zu erkranken, allerdings reduzieren: Eine Pilotstudie der FH Wiener Neustadt erbrachte etwa den Nachweis, dass sich Spermidin-reiche Ernährung ausgesprochen positiv auf die geistige Fitness von Menschen in Pflegeheimen auswirkt. Für die Kindberger Bäckerei Pesl ein Anlass, das eigene Sortiment anzupassen.
So wird seit einigen Wochen auch mit Weizenkeimen, die Spermidin enthalten, gebacken. Die Semmeln und Brötchen liefert man als Kooperationspartner auch an das Kindberger Pflegeheim, wo die Erkenntnisse der Studie ebenfalls in den Speiseplan eingeflossen sind. „Frau Schmitz, die Geschäftsführerin des Pflegeheims, hat uns das Konzept vorgestellt und als traditionelle Handwerksbäckerei waren wir sofort begeistert“, erzählt Kinga Pesl.
Bereits zuvor bot man viele unterschiedliche Semmelprodukte in Kindberg an, das Backen mit Weizenkeimen war dennoch eine Herausforderung: „Die Verwendung von Keimlingen gestaltet sich umgekehrt proportional zum Gebäckvolumen – will heißen, man muss lange mit den Naturprodukten experimentieren, bis das Semmerl auch flaumig und geschmacklich perfekt ist“, so Pesl.
Neben der Anlieferung an das Pflegeheim bietet man das Weizenkeimlingsgebäck auch in der Filiale in Kindberg zum Verkauf an. „Wir sind überrascht, wie schnell sich das neue Produkt schon etabliert hat. Man spürt, dass die Kunden Wert auf bewusste Ernährung mit Mehrwert legen“, meint Pesl.