Viele Menschen kommen nach Österreich, einige erhoffen sich ein besseres Leben, andere treiben die Jobmöglichkeiten. Wie schaut es aber für diese Menschen aus, wenn es um das Thema Wahlrecht geht? Cynthia Coffin-Kuzinas wurde 1970 in Los Angeles in den USA geboren. Mit ihrem damaligen Ehemann ist sie 1995 nach Österreich gekommen. Heute lebt sie in Kapfenberg und unterrichtet in der Musikschule Kapfenberg und an der Musical Academy Graz ihre große Leidenschaft: Tanz.
Sie hat keine österreichische Staatsbürgerschaft. Sie selbst darf in Österreich nicht wählen. Trotzdem ist das Wahlrecht für sie wichtig. „Das Wahlrecht war und ist immer von größter Bedeutung. In einer Gemeinschaft haben so viele Menschen so viele unterschiedliche Blickwinkel, daher ist dies auch die einzige Option“, sagt sie. Der Wahl-Vorgang ist für sie klar: „Mein Haushalt ist sowieso durch meinen Mann vertreten.“ Dass man in Österreich mittlerweile ab einem Alter von 16 Jahren wahlberechtigt ist, findet sie recht früh.
Slaviša Lakic hingegen lebt in Österreich, seitdem er sieben Jahre alt ist. 1992 ist seine Familie aus Tuzla während des Bosnien-Krieges nach Österreich gezogen. Heute lebt er mit seiner Familie in Leoben. Die Staatsbürgerschaft hat er 2012 bekommen, er verbindet diesen Prozess mit viel Papierkram, hin und her und abwarten.
„Wenn man schon so lang hier lebt, ist man Teil dieses Landes, quasi Einheimischer“, sagt Lakic. Für ihn sind die Wahlen und der Wahlgang zur Urne unkompliziert. Wichtig ist ihm jedoch, dass die Wahlversprechen eingehalten werden. Zum Thema wählen mit 16 Jahren sagt er: „Hast du eine Ahnung, was du mit 16 werden willst? Jugendliche sind leicht beeinflussbar von ihrem Umfeld. Wahlen sollen Ergebnisse bringen, mit 16 Jahren wählen zu können, ist zu früh und verantwortungslos.“
Philipp Tomic