Jozef Brna ist 21 Jahre alt, wohnt in Kindberg und studiert an der FH Kapfenberg. Dennoch hat er nicht dasselbe Wahlrecht wie seine Studienkollegen. Er ist nämlich gebürtiger Slowake, mit slowakischer Staatsbürgerschaft. „In der Slowakei darf ich wählen, in Österreich nicht“, sagt er.

Politisch engagiert ist Brna aber schon seit jeher. Zuerst war er Klassensprecher, dann Schulsprecher, Landesschülervertreter und dann kam sogar der Beitritt zur Volkspartei, bei der Brna noch heute Mitglied ist. Wählen darf er deswegen in Österreich aber noch nicht. Brna: „In der Slowakei dürfte ich alles wählen, aber in Österreich darf ich weder den Landtag noch den Nationalrat wählen.“ Dafür bräuchte er die österreichische Staatsbürgerschaft. Auf die Frage, ob er diese gerne hätte, gibt er eine klare Antwort: „Zum jetzigen Zeitpunkt ergibt die österreichische Staatsbürgerschaft für mich aus persönlichen Gründen keinen Sinn. Ich finde es tatsächlich nicht grob unfair.“ Das Einzige, was ihn stört, ist die Zeit, die man schon in Österreich verbringen muss, bevor man überhaupt bei dem Test für die Staatsbürgerschaft antreten darf. Änderungen am Wahlrecht würde Brna nur in Hinsicht der Doppelstaatsbürgerschaft vornehmen. „Je nachdem aus welchem Land man kommt, ist es einfacher oder schwieriger, eine Doppelstaatsbürgerschaft zu erlangen“, sagt Brna. Er findet es unfair, dass ein paar Leute in zwei Ländern wählen dürfen, er selbst aber bei Annahme der österreichischen Staatsbürgerschaft seine slowakische Staatsbürgerschaft abgeben müsste. Er behält sich diese Entscheidung für später vor. „Die Zeit für diese Entscheidung ist noch nicht gekommen“, sagt er.